Díaz-Canel: Es wird keine Lösung geben, die auf Kosten des Rechts auf Entwicklung der Bedürftigsten geht

Kubas Präsident Miguel Mario Díaz-Canel Bermúdez. Foto: Granma
Kubas Präsident Miguel Mario Díaz-Canel Bermúdez. Foto: Granma

Rede des Ersten Sekretärs der Kommunistischen Partei Kubas und Präsidenten der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, am 26. Oktober 2021 bei der hochrangigen Debatte der Vereinten Nationen „Climate Action: For People, Planet and Prosperity” (Übersetzung der stenografischen Version – Präsidentschaft der Republik)

Herr Präsident,

In seiner historischen Rede auf dem Erdgipfel in Rio de Janeiro 1992 sagte der Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz: „Wenn die Menschheit vor der Selbstzerstörung bewahrt werden soll, müssen die auf dem Planeten vorhandenen Reichtümer und Technologien besser verteilt werden. Weniger Luxus und weniger Verschwendung in einigen Ländern, damit es weniger Armut und weniger Hunger in einem großen Teil der Erde gibt […] Das menschliche Leben muss vernünftiger werden […] Morgen wird es zu spät sein, das zu tun, was wir schon lange hätten tun sollen”.

Jetzt ist es bereits zu spät. Fast 30 Jahre nach diesem vorausschauenden Aufruf und als Folge der irreversiblen Umweltzerstörung durch den Menschen ist die Menschheit in großer Gefahr, zu verschwinden.

Jüngste Studien zeigen, dass die globale Durchschnittstemperatur um 1,1 °C gestiegen ist und in diesem Jahrhundert 2 °C überschreiten wird, was katastrophale Folgen für das Leben auf unserem Planeten haben wird, von denen wir täglich in den Nachrichten erfahren.

Die Ursachen dafür sind unbestritten: Die irrationalen und zunehmend nicht nachhaltigen Produktions- und Konsummuster des Kapitalismus und die übermäßige Ausbeutung der natürlichen Ressourcen haben die Gefahr des Aussterbens der menschlichen Gattung dramatisch beschleunigt. Diesem Treiben Einhalt zu gebieten, ist von äußerster Dringlichkeit, auch wenn diejenigen, die sie propagieren, sich dessen nicht bewusst zu sein scheinen.

Die Verantwortung und die Möglichkeiten, das Leben auf dem Planeten zu retten, sind ebenfalls klar. Es ist zwingend erforderlich, dass die Industrieländer die Führung bei der Reduzierung der Emissionen übernehmen und den Entwicklungsländern die notwendigen Mittel zur Umsetzung zur Verfügung stellen, im Einklang mit dem Grundsatz der gemeinsamen, aber differenzierten Verantwortung.

Die Ressourcen sind vorhanden. Es würde ausreichen, einen Teil des milliardenschweren Rüstungswettlaufs zur Unterstützung von Klimaschutzmaßnahmen zu verwenden.

Es wird keine Lösung geben, die auf Kosten des Rechts auf Entwicklung der Bedürftigsten oder der Nationen der Welt geht, die täglich gegen Hunger, Armut und Unterentwicklung kämpfen, die aus der herrschenden ungerechten internationalen Ordnung resultieren, die eine winzige Minderheit privilegiert und Irrationalität, Egoismus und Umweltzerstörung fördert.

Herr Präsident,

Kuba macht Fortschritte bei der Umsetzung seines Plans zur Bekämpfung des Klimawandels, Tarea Vida, und bei der Erreichung der Ziele, die es sich trotz der beispiellosen Verschärfung der kriminellen Blockade, die die Regierung der Vereinigten Staaten seit mehr als 60 Jahren gegen das Land verhängt hat, in seinem National Festgesetzten Beitrag gesetzt hat.

Unser Engagement für den Umweltschutz und die vollständige Umsetzung des Rahmenübereinkommens über den Klimawandel und des Pariser Abkommens bleibt unverändert, und wir bekräftigen es hier erneut.

Wir hoffen inständig, dass die bevorstehende COP26 zu konkreten Lösungen führen wird. Wir Revolutionäre glauben an den Menschen, an all das, was seine Intelligenz und sein Wille erreichen können, wenn er ein Bewusstein hat. Möge es uns nicht fehlen, um uns selbst zu retten!

Vielen Dank!

Quelle: Granma – Díaz-Canel: Es wird keine Lösung geben, die auf Kosten des Rechts auf Entwicklung der Bedürftigsten geht