6. Oktober 2024

KV-Verhandlungen: Betriebsrät:innen beschließen Arbeitskampfmaßnahmen für Fahrradbotinnen und ‑boten

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Wien. Bei den Kollektivvertragsverhandlungen für die Fahrradbotinnen und ‑boten bahnt sich Berichten zufolge ein Arbeitskampf an. Nach vier ergebnislosen Verhandlungsrunden lag das Angebot der Arbeitgeber bei nur 5,8 Prozent. Das deckt nicht einmal die von der Gewerkschaft vida geforderte rollierende Inflation in Höhe von 8,7 Prozent ab. Die Betriebsrätinnen und ‑räte haben daher gestern bei einer Konferenz einstimmig Arbeitskampfmaßnahmen bis hin zum Streik beschlossen. Die Gewerkschaft vida wurde von den Delegierten der Konferenz beauftragt, beim ÖGB die Streikfreigabe zu beantragen.

Es sei nicht einzusehen, dass Beschäftigten, die bei jedem Wetter mit durchschnittlich 15.000 geradelten Kilometern im Jahr einmal die halbe Erdkugel umkreisen, nicht einmal ein voller Teuerungsausgleich vergönnt werde, kritisiert Toni Pravdic, KV-Verhandlungsleiter der Gewerkschaft vida. Der Monatslohn in dieser Niedriglohnbranche liege mit 1.730 Euro brutto bei einer 40-Stunden-Woche netto knapp an der aktuellen Armutsgrenze, die in Österreich knapp 1.400 Euro ausmacht, erörtert Pravdic, der hinzufügt: „Leistung muss sich wieder lohnen!“ Die Fahradbotinnen und ‑boten müssen nach zwei Jahren extremer Teuerung ihre laufenden Rechnungen für Energie, Wohnen und Lebensmittel bezahlen, so Pravdic weiter. Es bleibt abzuwarten, welches Ergebnis die Verhandlungen bringen und ob die Gewerkschaftsbosse ihre Forderungen durchsetzen werden oder in der Sozialpartnerschaft mal wieder die Interessen der Beschäftigten zu kurz kommen.

Quelle: APA

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