Tag der Befreiung im Markgräflerland
Zum 80. Mal jährte sich in diesem Jahr der Tag der Befreiung Deutschlands von Faschismus und Krieg am 8. Mai. Aus diesem Anlass hatte der Friedensrat Markgräflerland zu einer Gedenkveranstaltung auf den Alten Friedhof in Müllheim eingeladen. Hier sind 58 Kinder von Zwangsarbeitern begraben, die noch unmittelbar nach Beendigung der Nazi Herrschaft an deren Folgen starben.
Anne-Katrin Vetter vom Friedensrat Markgräflerland machte in ihrer Rede deutlich, unter welchen unmenschlichen Bedingungen die Zwangsarbeiter in Nazi Deutschland litten:“Ihre Eltern waren meist polnische Zwangsarbeiter, die aus ihrer Heimat brutal zu Sklavenarbeiten in Deutschland, in unserem Falle in den Raum Müllheim, entführt wurden. Sie mussten schwere Arbeiten verrichten und in der Regel litten sie täglich unter grundloser Verachtung, Hass, Gewalt, Entbehrung.“
Und die Rednerin wies darauf hin, dass der 8. Mai 1945 zwar offiziell das Ende des Nazi-Terrors symbolisiert, aber die rechte Gewalt aber leider damit nicht aufgehört. „Auch in unserer Zeit werden rechte Parteien und Gruppierungen verharmlost, immer wieder werden Menschen Opfer rechter Gewalt, von Aufklärungsverzögerung rechter Verbrechen bis hin zu deren Vergessen, weil inzwischen zu viel Zeit vergangen ist, als dass man sich noch daran erinnert. Das „nie wieder“ muss eigentlich umbenannt werden in ein „die rechte Gewalt muss ein für alle mal aufhören“.
Auch aus Frankreich waren Teilnehmer gekommen, die sich in Mulhouse in der Ligue des droits de l´ homme, der Liga für Menschenrechte, engagieren. Gerard Moine berichtete von ihren Erfahrungen mit der zunehmenden Fremdenfeindlichkeit in ihrem Land.
Dann verlasen die Teilnehmer die Namen der verstorbenen Kinder und knüpften Bänder mit deren Namen an die umstehende Bäumen. Jedes Band geschmückt mit einem Vergissmeinnicht.
Zum Abschluss der Veranstaltung der Veranstaltung sangen die Teilnehmer das Lied von Bettina Wegener „Sind so klein die Hände“, dass allen Kindern dieser Erde gewidmet ist.
Leider weist bis heute kein Hinweis auf die Gräber der verstorbenen Zwangsarbeiterkinder hin. Der Friedensrat Markgräfland wird sich dafür einsetzen, dass in einer würdigen Form mit einer Hinweistafel diesem Mangel abgeholfen wird.
Niezapominajka! Vergiss mein nicht!