Verfolgung von Textilarbeiterinnen in Bangladesch

BangladeshIn Ashulia (Bangladesch) streiken Tausende von Textilarbeiterinnen seit Dezember für eine Erhöhung ihres Mindestlohns. Ihrer Forderung, den Lohn von derzeit rund 65 Euro monatlich zu verdreifachen, wird mit harscher Repression begegnet: Rund 200.000 Beschäftigte wurden ausgesperrt, Tausende entlassen, Fabriken geschlossen, Arbeiterinnen und Gewerkschafter werden angegriffen, verfolgt und zum Teil inhaftiert (siehe auch http://tinyurl.com/grdvmzo).

Auch H&M lässt in acht Zulieferfabriken produzieren, in denen Beschäftigte oder Gewerkschaftsmitglieder der National Garment Workers Federation (NGWF) entlassen wurden. Die Fabriken sind geschlossen worden. Der Gesamtbetriebsrat von H&M hat das Unternehmen deswegen in einem offenen Brief dazu aufgefordert, endlich ernsthaften Druck auf die Zulieferer auszuüben. „Den leeren Worten auf der H&M-Internetseite müssen wirkliche Taten folgen. H&M muss sich dafür einsetzen, dass die Fabriken wieder öffnen, alle Entlassenen wieder eingestellt und höhere Löhne gezahlt werden. Zudem muss sich das Unternehmen klar und deutlich für die Freilassung der Inhaftierten einsetzen. H&M muss seiner Verantwortung gerecht werden“, sagte Saskia Stock, Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats (GBR).

„H&M steht wie auch andere Unternehmen in der Verantwortung, menschenwürdige Arbeitsbedingungen entlang der Lieferkette zu garantieren. Wir werden uns zusammen mit Gewerkschaftinnen und Gewerkschaftern in Bangladesch und anderen Ländern gemeinsam und solidarisch für die Rechte der Beschäftigten entlang der Lieferkette einsetzen“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

Der GBR trägt – wie ver.di – die von den internationalen Gewerkschaftsdachverbänden IndustriAll Global Union, UNI Global Union sowie dem Informationsportal LabourStart initiierte Protestpetition (http://tinyurl.com/ha7sfbv) mit. Sie kann weiterhin gezeichnet werden.

Quelle: ver.di / RedGlobe