Arbeitgeber wollen drei Jahre Stagnation

ver.di Baden-Württemberg reagiert auf das heutige Angebot der Arbeitgeber für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Kommunen und des Bundes mit einer Ausweitung der Warnstreiks in der kommenden Woche. Die angebotenen geringen Entgeltsteigerungen nach sieben Nullmonaten bedeuten faktisch 36 Monate Stagnation bei den Gehältern, da am 1. Januar mit dem Ende der Mehrwertsteuersenkung die Inflation zurückkommen wird.

Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter: „Mit diesem enttäuschenden Angebot, das den Beschäftigten drei lange Jahre keine Reallohnsteigerung bringen würde, ist klar: Wir werden jetzt vor der entscheidenden Tarifrunde nicht nachlassen, sondern nachlegen. Die kommunalen Arbeitgeber im Land sollen wissen: Ein Abschluss muss so anständig sein, dass er die Kolleginnen und Kollegen in der systemkritischen Infrastruktur für die schweren vor uns liegenden Monate pusht und nicht demotiviert. Wir brauchen sie im Corona-Winter mit hundert Prozent Einsatz.“

Irene Gölz, ver.di Landesfachbereichsleiterin Gesundheitswesen: „Die heute angebotene minimale Aufwertung der Pflegeberufe bleibt meilenweit hinter allen Notwendigkeiten und Forderungen aus Politik und Gesellschaft zurück. Die kommunalen Arbeitgeber fallen ihren Beschäftigten und auch ihren Krankenhäusern damit massiv in den Rücken: Fachkräfte würden sich die nächsten drei Jahre mit auf niedrigem Niveau eingefrorenen Gehältern nicht gewinnen lassen. Jetzt, in dieser Tarifrunde, muss eine echte Aufwertung gelingen.“

Nachdem heute nochmals rund 2.000 Beschäftigte in Mannheim zum Abschluss der Warnstreikwoche die Arbeit niedergelegt haben, kündigt ver.di für Montag bis Mittwoch damit den Höhepunkt und vorläufigen Abschluss der Warnstreiks in Baden-Württemberg an. Ab Donnerstag wird in Potsdam in dritter und vorerst letzter Runde weiterverhandelt.

Quelle:

ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg