Passanten bewerfen Linke

antifa logoBei einer Kundgebung des Antifaschistischen Aktionsbündnisses und anderer linker Gruppen, Vereine und Veranstaltungsorte in der Fürther Fußgängerzone am Freitag, den 13. April, konnten flanierende BürgerInnen beim Dosenwerfen unter den Augen der anwesenden Polizei Straftaten gegen linke Einrichtungen und Kneipen nachstellen.

Jede der aufgestellten Dosen stand für einen Ort linker Kultur und Politik, der in jüngster Vergangenheit angegriffen wurde: Das Bela Lugosi in der Nürnberger Südstadt, der Stadtteilladen Schwarze Katze in Gostenhof, der Dialog der Kulturen an der Fürtherstraße, das Büro der Partei Die Linke in Nürnberg, der Infoladen Benario in Fürth, das Rote Zentrum von DKP und SDAJ in der Nürnberger Nordsatdt, der Kunstverein im Z-Bau in Nürnberg und das Kneipenkollektiv Arsch und Friedrich.

„Ob Angriffe mit Stahlkugeln oder Benzin in Hauseingängen – die Polizei sieht sich kaum genötigt zu ermitteln. Erstmal werden die Opfer verdächtigt, dann verlaufen die Ermittlungen im Sand. Ein Muster, das wir nicht erst seit dem NSU kennen, der in Nürnberg für zwei Morde (die Polizei suchte die Täter bei den Familien der Opfer) verantwortlich zeichnet.“ sagt Maximilian Bär, Sprecher des Antifaschistischen Aktionsbündnisses Nürnberg.

In der Region gibt es unzählige linke Kulturorte, Einrichtungen, Organisationen, Initiativen und AktivistInnen, die sich gegen Rassismus, für Frauenrechte, gegen Sozialabbau, für ArbeiterInnenrechte, eine vielfältige Kultur oder die Überwindung des Kapitalismus und seiner Kriege einsetzen. Eine starke Bewegung, die es seit Jahrzehnten verhindert, dass sich Nazis fest verankern können. Eine starke Bewegung, mit der Gemeinsamkeit, Dorn im Auge der Wirtschaftsinteressen und der FaschistInnen zu sein. Das macht sie natürlich zur Zielscheibe von staatlicher Repression und Naziterror.

„Die Organisationen, Kneipen und Vereine fühlen sich nicht nur durch die rechten Angriffe und die Repression der Behörden solidarisch verbunden. Was sie eint sind vielmehr die Gründe für die Anfeindungen. Das einzige, das Schutz davor bietet, ist zusammen zu kommen, sich zu wehren, zu organisieren und kollektiv Druck von unten aufzubauen. Um die Vorfälle der letzten Monate ans Licht zu bringen, Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen und das skandalöse Vorgehen der Polizei öffentlich zu machen, haben wir daher am Freitag, den 13. April um 17.00 Uhr am Drei-Herrenbrunnen in Fürth zu einer ersten öffentlichen Aktion mobilisiert.“, so Bär.