Berliner Flughäfen werden bestreikt

verdiDie Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld zu einem Streik am morgigen Freitag, dem 10. März 2017 aufgerufen. Der Streik wird mit den Frühschichten gegen 4.00 Uhr beginnen und mit den Nachtschichten am frühen Sonnabendmorgen gegen 5:00 Uhr enden. Fluggäste müssen mit starken Beeinträchtigungen und eventuell auch Flugstreichungen rechnen. Aus Rücksicht auf die betroffenen Fluggäste kündigt ver.di den Streik deutlich früher an, als ursprünglich geplant.

»Leider ist ein Streik unausweichlich geworden, weil die Arbeitgeberseite bislang immer noch kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt hat und eine Einigung auf dem Verhandlungsweg derzeit nicht möglich zu sein scheint. Für uns ist diese Haltung der Berliner Arbeitgeber nicht nachvollziehbar, zumal es für die Bodenverkehrsdienste an den Flughäfen Köln, Düsseldorf und Hamburg bereits wegweisende und faire Tarifabschlüsse gegeben hat«, sagte ver.di-Verhandlungsführer Enrico Rümker. Die Gewerkschaft sei selbstverständlich immer gesprächs- und verhandlungsbereit. Voraussetzung sei allerdings, dass die Unternehmer ein Angebot unterbreiten, das deutliche Einkommenssteigerungen für die Beschäftigten ermöglicht.

ver.di fordert bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr einen Euro pro Stunde mehr sowie zusätzlich strukturelle Verbesserungen im Tarifvertrag. Die Unternehmer – vertreten durch den Allgemeinen Verband der Wirtschaft für Berlin und Brandenburg e. V. – hatten zuletzt ein Volumen von acht Prozent angeboten, das über drei Jahre gestreckt werden soll. Ein einfach Beschäftigter würde diesem Vorschlag zufolge pro Arbeitsstunde 27 Cent mehr erhalten. »Das Volumen ist zu gering und die Laufzeit viel zu lang, um auf dieser Grundlage einen Kompromiss zu finden. Daher hatte die Tarifkommission dieses Angebot am Dienstag einstimmig abgelehnt«, so Rümker.

Bei einer Urabstimmung vom 28. Februar bis 3. März hatten sich 98,6 Prozent der ver.di-Mitglieder für Streik ausgesprochen. Der zurzeit geltende Tarifvertrag ist allgemeinverbindlich und muss von allen Firmen angewendet werden, die Bodenverkehrsdienstleistungen anbieten. Tätig sind in Tegel und Schönefeld über 2.000 Beschäftigte zurzeit neben der WISAG mit ihren Tochter- und Subunternehmen, die Aeroground Berlin GmbH, die Swissport Berlin GmbH, die Ground Solution Berlin GmbH und deren Tochterunternehmen und die AHS Berlin Aviation Handling Service.

Quelle: ver.di / RedGlobe