Tarifkonflikt an Berliner Flughäfen beigelegt

verdiIm Tarifkonflikt bei den Bodenverkehrsdienstleistern auf den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld konnte in den frühen Morgenstunden des heutigen Dienstag, 28. März 2017, eine Einigung erzielt werden. Nach einem 17stündigen Verhandlungsmarathon konnten sich Unternehmer und die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di auf einen Kompromiss einigen. Es waren insgesamt vier Vermittlungstage unter Leitung des ehemaligen Berliner Innensenators Körting notwendig, um die entscheidende Wende in den Gesprächen zu erreichen. »Wir mussten umfangreiche und auch schmerzliche Kompromisse eingehen, um die Lösung zu ermöglichen, aber auch die Arbeitgeber haben sich schließlich bewegt«, so ver.di-Verhandlungsführer Enrico Rümker.

Der Tarifkompromiss beinhaltet eine Laufzeit des Vertrages über drei Jahre. In vier Erhöhungsschritten werden die Stundenlöhne bis 2019 erhöht, in einigen Vergütungsgruppen um bis zu 1,90 Euro. »Damit konnte ver.di ein wesentliches Ziel erreichen«, so Enrico Rümker. Auch beim Tarifvertrag gibt es diverse Verbesserungen, die ver.di gefordert hatte. Vor allem sei es gelungen, den Flächentarifvertrag zu erhalten. So können über 2.000 Beschäftigte an den beiden Airports bei den fünf Firmen, die Bodenverkehrsdienste anbieten, von der Tarifeinigung profitieren.

Der Einigung waren zwei Warnstreiks im Februar vorangegangen. Anfang März votierten 98,6 Prozent der ver.di-Mitglieder für Streik. Es folgten am 10.3., 13.3. und 14.3. insgesamt drei Streiktage, die den Berliner Flugverkehr fast vollständig zum Erliegen brachten. Um den Konflikt abschließend lösen zu können, ist eine erneute Urabstimmung erforderlich, bei der die ver.di-Mitglieder über Annahme oder Ablehnung des Kompromisses entscheiden werden. Voraussichtlich wird diese Abstimmung in der kommenden Woche laufen.