Proteste gegen Bundeswehr beim Hafengeburtstag

Antimilitaristische Aktion am Sonnabend im Hamburger Hafen. Foto: bildungohnebundeswehr.blogsport.deRund 50 AntimilitaristInnen haben am Sonnabend mit vielfältigen Aktionen gegen den Auftritt der Bundeswehr im Rahmen des 827. Hamburger Hafengeburtstags an der Überseebrücke protestiert. Eine Gruppe enterte während des »Open-Ship«-Besuchsprogramms die Fregatte »Brandenburg« der deutschen Marine mit einem Transparent »War starts here«. Vor der Gangway wurde die Schiffsaktion von einer weiteren Gruppe mit einem Transparent »Let’s stop it here – Bildung ohne Bundeswehr« unterstützt. Sprechchöre wie »Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in aller Welt« und Aktionstheater begleiteten die Aktivitäten vor Ort.

Einige Stunden später wurde ein zwei mal fünf Meter große Transparent mit demselben Slogan an die Reling der »Cap San Diego« gehängt, dem großen Museumsschiff im Hamburger Hafen. Das Schiff stand von Land aus direkt vor den Militärbooten. Auch diese Aktion wurde wie zuvor bei der Fregatte von weiteren AktivistInnen an Land begleitet. Informationsmaterial und rote Farbe wurden verteilt. Auf einem weiteren Transparent war zu lesen: »Bundeswehrauftritte stoppen! Kein Werben fürs Sterben!«

Mit den Kaperungen wurden die DemonstrantInnen unterstützt, die sich zu einer Kundgebung des Hamburger Bündnisses »Bildung ohne Bundeswehr« (BoB) am Eingang zur Überseebrücke eingefunden hatten. »Wir wollen die Werbung um Aufmerksamkeit, öffentliche Akzeptanz für Militarismus und deutsche Kriegseinsätze und um potentielle neue RekrutInnen für den Dienst an der Waffe nicht hinnehmen«, sagte die Sprecherin des Bündnisses, Denise Wilken. »Wie in den Jahren zuvor wirkt die Bundeswehr mit ihrer Beteiligung am Hafengeburtstag auf eine Militarisierung der Zivilgesellschaft hin, die wir nicht akzeptieren können und wollen.« Die Bundeswehr mache auf dem Hafenfest alljährlich Reklame für den Kriegsdienst und für die Kriege, die von deutschem Boden aus für deutsche Interessen von Wirtschaft und Politik geführt werden, so Wilke. Zur Zeit ist die Bundeswehr mit 17 Auslandseinsätzen teilweise völkerrechtswidrig in Bürgerkriegsgebieten an Verwüstung und Tod beteiligt.

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