Maskenpflicht im ÖPNV mit zusätzlichem Personal sicherstellen!

Mit einem Brief hat ver.di bundesweit die zuständigen Minister*innen und Senator*innen aufgefordert, die Maskenpflicht im ÖPNV durch geschultes Sicherheitspersonal absichern zu lassen und die Durchsetzung nicht auf das Fahrpersonal abzuwälzen. Entsprechend hat ver.di Hamburg vor knapp einer Woche Senator Anjes Tjarks angeschrieben.

 Sieglinde Frieß, stellv. Landesbezirksleiterin ver.di HH:

„Die Missachtung der Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im ÖPNV ist immer wieder Thema in den Medien. Auch die Frage zur Höhe eines Bußgelds bei Verstößen steht im Fokus.

Doch den Kolleginnen und Kollegen in Bussen und Bahnen stellt sich zu Recht die Frage nach der Umsetzung. Sie erlebten bereits vor Corona immer wieder Situationen von Aggression und Gewalt. Die Kontrolle der Maskenpflicht wegen der Corona – Pandemie verschärft diese Lage und ist gleichzeitig eine zusätzliche Arbeitsleistung, für die das Fahrpersonal nicht geschult ist und auch nicht die Zeit und Möglichkeit hat, diese Kontrollfunktion auszuüben.

Diese Aufgaben dürfen nicht auf die Kolleginnen und Kollegen des ÖPNV abgewälzt werden. Wir erwarten von der Politik Lösungen, die zur konsequenten Umsetzung der Maskenpflicht führen. Die Kontrolle muss Personal übernehmen, das dafür ausgebildet ist.“

Natale Fontana, Fachbereichsleiter ver.di HH für den ÖPNV:

„Die Beschäftigten in Bussen und Bahnen müssen ungehindert ihrer Arbeit nachgehen können und die Maskenpflicht darf nicht dazu führen, dass sie z.B. hinter dem Lenkrad gestört werden oder potentiellen Angreifern hilflos ausgesetzt sind.

Die Kolleginnen und Kollegen leisten hervorragende Arbeit und kämpfen derzeit um bessere Arbeitsbedingungen und bessere Löhne. Ein weiterer Arbeitsdruck, der durch die Kontrolle des Maskentragens entsteht, ist kontraproduktiv und für uns nicht hinnehmbar.

Wir erwarten von der Politik zusätzliches Sicherheitspersonal, das konsequent die Maskenpflicht prüft und durchsetzt und das auch an der Seite unserer Kolleginnen und Kollegen für Schutz und Sicherheit sorgt.“

Quelle:

ver.di Hamburg