Gedenken an Befreiung des KZ-Außenlagers in Malchow findet statt

Zahlreiche Veranstaltungen können derzeit wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden oder werden abgesackt. Nicht so aber das Gedenken an die Befreiung des Ravensbrücker KZ-Außenlagers in Malchow am 2. Mai, die sich in diesem Jahr zum 75. Mal jährt. „Die Veranstaltung wird in einem kleinen Rahmen abgehalten“, teilte Malchows Stadtarchivar Dieter Kurth mit. So habe er Bürgermeister René Putzar, die Fraktionsvorsitzenden der Parteien und Wählergemeinschaften in der Stadtvertretung sowie Pastor Eckhard Kändler eingeladen. Auch Mitglieder des Arbeitskreises Stadtgeschichte sollen kommen.

In der Zeit des Nationalsozialismus hat sich in Malchow eines der größten Außenlager des Frauen-KZ Ravensbrück befunden. Zwischen dem Außenlager und dem Munitions- und Sprengstoffwerk, dass knapp zwei Kilometer westlich von Malchow auf einer Fläche von 361 Hektar lag und 1938 seine Arbeit aufnahm, gab es eine enge Verbindung. Dabei habe es sich um ein einfaches Holz- und Barackenlager gehandelt. Dessen Aufbau begann 1943 und erreichte im Dezember 1944 eine Belegung von etwa 1200 Frauen. Wachtürme und ein elektrisch geladener Stacheldrahtzaun haben dafür gesorgt, dass zu diesen Frauen kein Kontakt aufgenommen werden konnte und durfte. In den Häftlingsbaracken herrschten menschenunwürdige Bedingungen. Schließlich sei am 2. Mai 1945 mit dem Einmarsch der Roten Armee in Malchow die Befreiung der Häftlinge erfolgt. „Diese Gräueltaten sollen nicht in Vergessenheit geraten“, sagt Kurth mit Blick auf die Gedenkfeier.

Der Arbeitskreis Stadtgeschichte sowie Schüler und Lehrer der Fleesenseeschule Malchow haben mit der Aufarbeitung der Geschichte des KZ-Außenlager beschäftigt. So hatten Elftklässler im Jahr 2015 in enger Gemeinschaftsarbeit mit Professorin Sigrid Jacobeit, der ehemalige Leiterin der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte des Frauen-KZ-Ravensbrück sowie der Zeitzeugin des KZ-Außenlagers Malchow, Batsheva Dagan und der Stadt sowie mit dem städtischem Archiv eine Broschüre über die KZ-Zwangsarbeit im Außenlager Malchow von 1943 bis 1945 erstellt. Darüber hinaus wurde unter anderem vom Arbeitskreis Stadtgeschichte im November 2018 die erste Erinnerungstafel zur Munitionsfabrik und dem KZ-Außenlager in der Gedenkstätte aufgestellt.

Quelle:

VVN-BdA Landesvereinigung Mecklenburg-Vorpommern