Hannover: »Bootshaus 84« lädt AfD aus

Eine von der AfD angekündigte Veranstaltung in Hannover musste gestern ausfallen. Anscheinend hatte die Partei erneut Räume im Bootshaus84 in Linden-Süd reserviert, um auf einer Veranstaltung ihre Ideen zum Kommunalwahlkampf vorzustellen. Nach einem offenen Brief, den das Netzwerk »Aktiv gegen Rassismus« am Dienstag an den Pächter der Gaststätte schickte, lud dieser die Partei aus. »Wir begrüßen die eindeutige Positionierung gegen die AfD. Eine Partei, die rassistische, antifeministische und homophobe Stimmungsmache betreibt. Um für diese Inhalte keinen Raum zu lassen braucht es Engagement und eine klare Positionen. Beides war in diesem Fall vorhanden«, freut sich ein Sprecher des Netzwerks über die Absage für die AfD.

Die Partei und ihre Jugendorganisation hatten in der Vergangenheit bereits mehrmals Räume in der Gaststätte angemietet. Der erste Rausschmiss erfolgte im November letzten Jahres als die Partei eine Veranstaltung mit dem NRW-Landesvorsitzenden Marcus Pretzell ankündigte. Pretzell war mit der Forderung nach dem Einsatz von Schusswaffen gegen Flüchtende bundesweit in den Schlagzeilen gewesen. Zum erneuten Versuch führt der Sprecher von Aktiv gegen Rassismus aus: »Die Veranstaltung heute war schon fast konspirativ organisiert. BesucherInnen wurden darauf hingewiesen in der Gaststätte nicht nach der AfD zu fragen. Eine zweifelhafte Praxis für eine Partei, die sich immer wieder als besonders rechtstaatlich inszenieren will.«

Aktivist_innen des Netzwerks hatten im März diesen Jahres eine AfD-Pressekonferenz übernommen und am vergangenen Wochenende einen Infostand der Partei in der Innenstadt von Hannover eingemauert. Bis zu den Kommunalwahlen kündigt »Aktiv gegen Rassismus« weitere Aktionen gegen rassistische Positionen im Wahlkampf an. »Uns geht es um eine Gesellschaft in der es niemanden schlecht gehen muss. Wir wollen eine solidarische Gesellschaft in der Neonazis, PEGIDA, AfD und wie sie alle heißen, keine Chance haben. Das werden wir auch im Wahkampf deutlich machen.«