Internationaler Frauentag: Für Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Solidarität!

Frauen kämpfen gestern wie heute für ihre Rechte. Denn kein anderer wie der 8. März symbolisiert den langen aber weiterhin notwendigen Kampf der Frauen für bessere Arbeitsbedingungen, für gleichen Lohn bei gleicher und gleichwertiger Arbeit, für ihre Selbstbestimmung und Gleichstellung.

Denn die Probleme und Forderungen der Frauen sind weiterhin aktuell: Sie stellen Dreiviertel der Minijobber und 80% der Teilzeitbeschäftigten. Ihre Löhne und Gehälter sind überproportional niedrig: Frauen in Deutschland verdienen rund 22% weniger als Männer bei gleicher Arbeit. Der Frauenanteil am Niedriglohnbereich beträgt insgesamt 69,6%. Immer mehr Frauen arbeiten – aber unter schlechten Arbeitsbedingungen: in unfreiwilliger Teilzeit, befristet, für niedrige Löhne und meist auf Abruf. Kurzum: Frauen können (oft) von ihrer Arbeit nicht leben. Unterbrechungen im Arbeitsleben wie bspw. durch Schwangerschaft und geringe Löhne drängt Frauen häufiger in die Altersarmut. Gleichzeitig bleibt immer noch die Verantwortung für die Versorgung der Familie, für die Betreuung der Kinder, für die Pflege von Angehörigen an den Frauen hängen. Wir fordern: Gleicher Lohn bei gleicher und gleichwertiger Arbeit! Für sichere Arbeit und Rente, von der Frauen leben können! Sorgearbeit ist keine Frauensache – für mehr Betreuungs- und Pflegeangebote!

Es ist das ewige Leid der Frauen, dass ihre spezifischen Themen und Forderungen kleingeredet und als persönliches Problem abgewertet werden. Doch die Frauenproteste in Südamerika, in Polen, in der Türkei und anderswo zeigen, dass die Frauen nicht mehr bereit sind ihre Forderung nach Gleichberechtigung aufzuschieben oder es anderen zu überlassen. Sie widersetzen sich immer mehr gegen jegliche Politik und Strukturen, die sie hinter den Herd zwingt, ihre Arbeit abwertet, über ihren Körper verfügen will, sexuelle Belästigung, Gewalt und Feminizide nicht nur hinnimmt, sondern auch rechtfertigt. Eine aktuelle Studie deckt auf: Mehr als 114.000 Frauen wurden letztes Jahr Opfer von häuslicher Gewalt, Bedrohungen oder Nötigungen durch ihre Ehemänner, Partner oder Ex-Partner. Weltweit erfahren ein Drittel aller Frauen (mehr als eine Milliarde) körperliche Gewalt. Wir fordern: Nein zu Gewalt und Sexismus – überall: zuhause, am Arbeitsplatz, im Alltag.

Wenige Wochen vor dem diesjährigen 8.März wurden in Hanau 9 Menschen Opfer eines rassistisch-rechtsradikalen Anschlags. Rassistisch motivierte Taten nehmen zu. Keine von ihnen war eine Einzeltat. Sie sind das Produkt einer Politik, die u.a. die soziale Ungleichheit als ethnisch oder kulturell begründet. Wir fordern das sofortige Verbot aller rassistischen, faschistischen Parteien und Organisationen sowie deren Propaganda.

Weltweit sind 70 Millionen Menschen auf der Flucht – vor allem Frauen und Kinder. Sie fliehen vor Krieg, Hunger, Verfolgung und Klimakatastrophen. Sie müssen in überfüllten Flüchtlingslagern in Griechenland und Italien verharren. Geflüchtete werden vor den Grenzen Europas abgeschottet. Die Bundesregierung und die EU fördern Fluchtursachen: Es werden Deals mit Kriegstreibern gemacht und Waffen in den Nahen und Mittleren Westen verkauft. Frieden statt Krieg und Aufrüstung!

In diesen Tagen bereiten sich Frauen auf unzählige Aktionen, Veranstaltungen und Demonstrationen vor. Vielerorts beteiligt sich unsere Föderation mit lokalen Aktivitäten und ruft alle Frauen auf, sich an den Aktionen am und rund um den 8.März zu beteiligen. Lasst uns für Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Solidarität aktiv werden.

Quelle:

DIDF