Alle Macht der Friedensbewegung

Bunte Tücher, Menschenketten, Gitarrenlieder: so stellen wir uns eine Friedensbewegung vor. Der 9. November ist der richtige Anlass, um uns zu erinnern: Die Arbeiter, die heute vor 100 Jahren mit roten Fahnen durch Berlin zogen und Polizisten entwaffneten, Kasernen stürmten und das Rathaus besetzten – sie bildeten eine Bewegung für den Frieden. Die Frauen, die Munition für den Aufstand beschafften, die Soldaten, die Offiziere gefangen nahmen und ihnen die Schulterstücke abrissen, waren Teil der Friedensbewegung. Die Novemberrevolution war einer der größten Erfolge, den bis heute eine Bewegung für den Frieden in Deutschland erreicht hat – und eine ihrer blutigsten Niederlagen.

Der Frieden ist eine Frage der Macht. 1914 konnten des Kaisers Generäle beginnen, 13 Millionen Soldaten für ihre Eroberungspläne an die Fronten zu schicken – weil die Konzerne sich davon Vorteile im Wettbewerb versprachen und weil die rechten SPD-Führer die nötige Unterstützung organisierten. Heute können vom Parlament beauftragte Generäle 10 000 deutsche Soldaten nach Norwegen schicken, um den Krieg gegen Russland zu üben.

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