Revolution als Friedensbewegung

Wenn am ersten Novemberwochenende die DKP in Kiel an die Ereignisse vor hundert Jahren erinnert und als Teil eines lokalen Bündnisses die aufständischen Matrosen ehrt, eine Debattenrunde mit internationalen Gästen durchführt und anschließend ihre EU-Wahlliste beschließt, dann verbindet sie damit drei Anlässe, die eng miteinander verwoben sind.

Zunächst steht das Wochenende im Rahmen des 100. Jahrestags der Novemberrevolution. Deren Scheitern in der Schlussphase des Ersten Weltkriegs markierte einen tiefen Einschnitt in der Geschichte der Arbeiterbewegung – nicht nur in und für Deutschland, sondern weltweit. Die mit den Kriegskrediten offenbar gewordene Spaltung der Sozialdemokratie manifestierte sich in der Gründung von Spartakusbund und USPD, später der KPD. Die eben erst siegreiche Oktoberrevolution in Russland und ihr Anführer Lenin hatten gerade auf Deutschland gesetzt: Ein Industrieland und Verursacher des Weltkriegs, mit riesigen Opfern innerhalb der Arbeiterklasse. Man kann sich vorstellen, dass der Sozialismus im größten Staat der Welt mit seinen unermesslichen Rohstoffen mit einer Revolution in einem der weitest entwickelten imperialistischen Industriestaaten einen völlig anderen Stand gehabt hätte.

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