Gladbeck macht den Erdogan: Auftritt von Grup Yorum verboten

Werbung für das Konzert von Grup Yorum. Foto: Almanya Grup Yorum Sevenler ForumuAm 18. Juni soll in Gladbeck auf dem Gelände der Alevitischen Gemeinde ein Konzert stattfinden, zu dem bis zu 5.000 Menschen erwartet werden. Eine der angekündigten Gruppen ist die Grup Yorum aus der Türkei. In Gesprächen mit dem »Staatsschutz« und dem Ordnungsamt der Stadt Gladbeck wurde die Alevitische Gemeinde massiv unter Druck gesetzt, den Auftritt von Grup Yorum zu verhindern. Der Vorwurf der staatlichen Organe: Mit einem Auftritt von Grup Yorum würden Terrorhelfer unterstützt. Die Stadt Gladbeck verweigert jeglichen Kontakt mit Vertretern der Gruppe.

Grup Yorum hat mit ihren sozialistischen revolutionären Texten eine große Beliebtheit in der Türkei erlangt. Eindeutig nimmt sie Stellung gegen die reaktionäre Politik Erdogans. Mehrere Mitglieder der Band wurden in der Türkei verhaftet und gefoltert, Auftritte wurden verboten.

Patrik Köbele, Vorsitzender der DKP, erklärte am Freitag zum Vorgehen der Gladbecker Behörden: »Es ist ein Skandal, dass sich staatliche Organe in Deutschland zum Handlanger des Erdogan-Regimes machen und die Unterdrückung freier Kunst und Kultur in Deutschland fortsetzen. Der schmutzige Deal zwischen Merkel und Erdogan hat viele Facetten. Dazu gehört auch, dass die deutsche Regierung für die Mitglieder der Gruppe Grup Yorum ein Einreiseverbot in den Schengener Raum verhängt hat.«

Die DKP fordert, dass Grup Yorum ihr geplantes Konzert am 18. Juni in Gladbeck durchführen kann und unterstützt entsprechende Protestaktionen in der Stadt. Auf dem UZ-Pressefest – Volksfest der DKP im Dortmunder Revierpark Wischlingen hat Grup Yorum am 2. Juli einen weiteren Auftritt. Das wird eine große Manifestation der internationalen Solidarität gegen Rassismus, Krieg und politischer Verfolgung, ist sich Köbele sicher.