Sinkende Zahl von BAföG-Empfängerinnen und -Empfängern ist ein Armutszeugnis

„Die Zahl der Studierenden steigt und steigt und mit ihr die Zahl all jener, die ihr Studium nur durch erhebliche Arbeit oder Verschuldung finanzieren können auch. Die Resultate sind Verarmung, verlängerte oder gar abgebrochene Studienzeiten und Depressionserkrankungen“, erklärt Nicole Gohlke, hochschul- und wissenschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die aktuelle Entwicklung der BAföG-Zahlen.

Gohlke weiter:

„Es ist eine Fehlentwicklung, wenn die Zahl der Studierenden zwar jedes Semester steigt, die Zahl derjenigen, die BAföG empfangen, jedoch kontinuierlich sinkt. Nur noch ein Sechstel aller Studierenden erhält heute Leistungen nach dem BAföG. Im Gegensatz dazu müssen rund 70 Prozent der Studierenden einer Erwerbstätigkeit nachgehen, um ihre Lebenshaltungskosten überhaupt zahlen zu können. Die Mehrheit der Studierenden ist aufgrund dieser Entwicklung gezwungen, ein Leben unterhalb der Armutsgrenze zu führen.

Der freie Zugang zu Bildung ist ein Menschenrecht, der nicht aufgrund des finanziellen Status des Elternhauses be- oder verhindert werden darf.

DIE LINKE fordert daher seit Langem eine grundlegende, strukturelle Reform des BAföG, damit die Förderung wirklich den Lebensunterhalt deckt und die volle Konzentration auf das Studium ermöglicht. Dazu gehört vor allem, dass BAföG als bedarfsgerechter Vollzuschuss gewährt und die Wohnpauschale vor dem Hintergrund explodierender Mieten deutlich angehoben und den örtlichen Mietniveaus angepasst wird.“

Quelle:

Fraktion Die Linke im Deutschen Bundestag