Nicht nur quatschen über Schule, sondern machen

„Solch ein tête-à-tête ist ja nett, warum es aber keine konkreten Beschlüsse geben soll, ist unverständlich, denn diese sind dringend notwendig, und die Sommerferien sind in einigen Ländern schon längst vorbei. Dornröschenschlaf der Kultusministerkonferenz und der Bundesregierung können sich die Schulen nicht leisten“, erklärt Birke Bull-Bischoff, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zum heutigen Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Bundesministern und anderen Bildungspolitikerinnen und -politikern aus den Ländern zu Herausforderungen für die Schulen in der Corona-Pandemie.

Bull-Bischoff weiter:

„Lehrkräftemangel und fehlende klare Regelungen seitens der Ministerien, beispielsweise Hygienekonzepte und die Bereitstellung von Hygienemaßnahmen betreffend, sind einige der offenen Baustellen. Zudem: Wo bleibt der zügige Breitbandausbau nicht nur für Schulen, sondern für jedes Zuhause? Fernunterricht ist ohne digitale Ausstattung nicht möglich – Bundes- und Landesregierungen haben es versäumt, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass alle Kinder und Jugendlichen daran teilnehmen können. Deutschland ist in Sachen digitales Lernen weiterhin Entwicklungsland. Das Bundesbildungsministerium ist dabei auf Sparflamme unterwegs. Geld für neue Computer und Lernsoftware brauchen wir dauerhaft öffentlich finanziert: Jedem Schüler, jeder Schülerin, jeder Lehrkraft muss ein eigenes digitales Gerät zur Verfügung stehen. Mit freier Software (Open Educational Resources) zu digitaler Mündigkeit. Wir brauchen rasches Handeln, denn im Falle eines 2. Lockdowns sind viele Schulen und Familien nicht vorbereitet. Schulen brauchen ‚digitale Kümmerer‘, Lehrkräfte brauchen Medienkompetenz.“

Quelle:

Fraktion Die Linke im Deutschen Bundestag