Schrauben locker im AKW Philippsburg

atomkraft nein dankeEnBW will am heutigen Samstag einen Reaktor des AKW Philippsburg wieder hochfahren, obwohl ungeklärt ist, warum eine Vielzahl von Schrauben an den Notstromaggregaten locker waren. Dazu erklärt der Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt, Armin Simon: »An mehreren Notstromaggregaten im AKW Philippsburg-2 waren insgesamt 50 Schrauben nicht richtig angezogen, eine weitere war sogar gebrochen. Die einwandfreie Funktion der Aggregate war somit in der Vergangenheit nicht gewährleistet. Im Notstromfall hätte dies gravierende Konsequenzen bis hin zum Super-GAU haben können. EnBW hat bis heute nicht aufgeklärt, wie dies passieren konnte. Es ist folglich zu befürchten, dass die Notstromversorgung des AKW auch in Zukunft nicht uneingeschränkt funktioniert. Unter diesen Umständen darf das Umweltminsterium das Wiederanfahren des Reaktors nicht genehmigen.«

Simon weiter: »An einem der Notstromaggregate waren 33 von 60 Kühlflanschschrauben locker, eine weitere sogar gebrochen. Dabei war das Aggregat erst 2015 im Herstellerwerk generalüberholt worden. Dass nicht nur eine, sondern Dutzende Schrauben an mehreren Notstromaggregaten locker waren, ist ein systematischer Fehler an einem sicherheitstechnisch wichtigen System. Dieser hätte der Aufsichtsbehörde also solcher gemeldet werden müssen. Der Verdacht liegt nahe, dass die Schrauben nicht mit dem vorgeschriebenen Werkzeug und/oder der nötigen Sachkunde montiert wurden und dass dies offenbar sechs Monate lang unbemerkt blieb – ein für ein Sicherheitssystem eines Atomkraftwerks untragbarer Zustand. Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) darf die Wiederinbetriebnahme des Kraftwerks unter diesen Umständen nicht genehmigen.«