Tarifverhandlungen zwischen ver.di und neuer Autobahngesellschaft abgeschlossen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die privatrechtliche Autobahn GmbH des Bundes haben ihre Tarifverhandlungen am Montag (30. September 2019) in Berlin abgeschlossen. Als letzte bisher noch ausstehende Regelungen haben sie sich über einen Tarifvertrag zur Überleitung der Länderbeschäftigten in das neue Tarifwerk der Autobahn GmbH sowie über zwei Tarifverträge zur Regelung der betrieblichen Interessenvertretung (Übergangsmandat für die bisherigen Personalräte und zukünftige Betriebsrätestruktur) verständigt.

„Damit konnten die am 31. Oktober 2018 mit einem Grundsatzpapier begonnenen intensiven Tarifverhandlungen rechtzeitig vor dem Übergang der ersten Beschäftigten auf die Autobahn GmbH im Bereich der Niederlassung Nord (Hamburg) abgeschlossen werden“, stellte Christine Behle, zuständiges Mitglied des ver.di-Bundesvorstands für den öffentlichen Dienst, fest. „Die Beschäftigten in den Ländern haben jetzt eine solide Entscheidungsgrundlage, auf der sie entscheiden können, ob sie zur Autobahn GmbH wechseln wollen.“

Behle wies darauf hin, dass mit dem neuen Tarifwerk eine Reihe deutlicher Verbesserungen für die von den Ländern zur Autobahngesellschaft wechselnden Beschäftigten verbunden seien. Hierzu zählten u.a. die Anwendung der günstigeren Entgelttabelle des Bundes, in wesentlichen Bereichen verbesserte Eingruppierungen, ein volles dreizehntes Monatsentgelt für alle Beschäftigten, eine Bonuszahlung bei Erfüllung qualitativer Unternehmensziele, der Anspruch Teilzeitbeschäftigter auf Überstundenzuschläge bereits bei Überschreitung der vereinbarten wöchentlichen Arbeitszeit, für den Straßenbetriebsdienst, Fernmeldebereich, die Werkstätten eine Arbeitszeit von 38,5 Wochenstunden und für die anderen Beschäftigten die 39 Wochenstunden ohne Unterscheidung nach West und Ost sowie verbesserte Regelungen bei Rufbereitschaften und für Dienstreisezeiten. Erstmals im Bereich des öffentlichen Dienstes würden auch die ausbildungsintegrierten und die praxisintegrierten dualen Studiengänge tarifiert.

„ver.di konnte ein modernes, für die zukünftigen Beschäftigten der Autobahngesellschaft attraktives Tarifrecht erreichen, das zugleich Maßstäbe für die Weiterentwicklung des Tarifrechts für den öffentlichen Dienst von Bund, Ländern und Kommunen setzt“, fasste Behle das Ergebnis der Tarifverhandlungen zusammen.

Insgesamt haben die Tarifvertragsparteien in den elf Monaten seit Beginn der Verhandlungen einen Manteltarifvertrag, einen Tarifvertrag über das Entgeltgruppenverzeichnis mit den Tätigkeitsmerkmalen, einen Tarifvertrag für Nachwuchskräfte, einen Tarifvertrag für Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer, einen Einführungs- und Überleitungstarifvertrag, einen Tarifvertrag über die Errichtung eines Übergangsbetriebsrates und einen Tarifvertrag über die betriebsverfassungsrechtliche Struktur vereinbart.

Quelle:

ver.di