Filialschließungen Karstadt Sports: Beschäftigte fordern Perspektive und Qualifizierung

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) erhöht den Druck auf Insolvenzverwalter und Eigentümer, für die von Filialschließung betroffenen Beschäftigten von Karstadt Sports breit angelegte Qualifizierungsmöglichkeiten zu schaffen. „Wir kämpfen weiter darum, dass die Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (BQG), auf die wir uns im Tarifvertrag verständigt haben, so ausgestattet wird, dass sie ihre Aufgabe erfüllen kann“, sagte ver.di-Bundesfachgruppenleiter für den Ein-zelhandel Orhan Akman am Freitag.

Zuvor hatte ver.di erneut über die finanzielle Ausstattung der Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (BQG) verhandelt. Allerdings ist ein Durchbruch noch nicht in Sicht. Jetzt seien Insolvenzverwalter und Eigentümer in der Pflicht. Es dürften nicht nur die Interessenten der Kapitalgeber und anderen Gläubigern bedient werden.

Akman forderte den Gesellschafter René Benko und den Generalbevollmächtigten Arndt Geiwitz zum Handeln auf. Sie müssten umgehend Geld in die Hand nehmen und die BQG finanziell ausstatteten. „Die eigentlichen Gläubiger sind die Menschen, die jahrzehntelang tagtäglich gute Arbeit geleistet haben und deren Existenz jetzt in akute Gefahr gerät. Ihnen droht der Sturz ins Bodenlose“, sagte Akman weiter. Es gelte jetzt, die Betroffenen im Hinblick auf den digitalen Wandel umfassend zu qua-lifizieren und ihnen eine Perspektive zu verschaffen: „Dafür müssen ausreichend Mittel bereitgestellt werden – von allen beteiligten Akteuren.“ Für eine BQG im erforderlichen Umfang seien in einem Zeitraum von zwölf Monaten insgesamt 7,4 Millionen Euro erforderlich, betonte Akman.

Von bundesweit 31 Filialen sollen den aktuellen Plänen zufolge bis zu 20 Standorte schließen. Davon betroffen sind mindestens 700 von 1.200 Beschäftigten bundesweit.

Quelle:

ver.di