Applaus ist nicht genug! Arbeitszeitverkürzung – mehr Personal – höhere Löhne

Demonstration am 03.10.2020, 13:30, Platz der Menschenrechte, Wien

Zeit für eine politische Offensive: Jahrelang schlechte KV-Abschlüsse. Jahrelang Sparpakete auf unsere Kosten. Jahrelang schleichende Privatisierung. Jahrelang Verlagerung von Pflege- und Betreuungsaufgaben auf die privaten Haushalte. Es reicht!

Wir, Beschäftigten-Initiativen, Betriebsrät*innen, Gewerkschafts-Aktivist*innen und Einzelpersonen aus dem Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich, haben uns zusammengetan, um gemeinsam für unsere Forderungen zu kämpfen. Wir kommen aus den verschiedensten Bereichen dieser äußerst diversen Branchen und bringen unsere eigenen Themen und Anliegen mit. Wir alle finden uns aber unter einem Thema zusammen: Wir wollen mehr Geld! Wir brauchen höhere Löhne, mehr Personal, bessere Arbeitszeit und Infrastruktur – und das darf nicht am Geld scheitern! Es darf nicht passieren, dass wir gerade in der Corona-Krise, wo wir als “Held*innen” gefeiert wurden, weiter durch die Finger schauen sollen. Die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung waren schon vor dieser Krise schlecht, was nicht nur uns Beschäftigte belastet, sondern auch unsere Patient*innen, Klient*innen und deren Angehörige. Applaus ist nicht genug!

Unsere Forderung nach Ausfinanzierung richtet sich an die öffentliche Hand: Bund, Länder und Kommunen. Immer wieder wird uns gesagt, dass kein Geld da wäre. Das stimmt offensichtlich nicht, wenn es möglich ist, die AUA mit 600 Millionen Euro und ohne Gegenleistung zu retten. Aber wir wollen nicht, dass Geld für uns einfach woanders abgezogen wird und dann der Bildungsbereich oder der öffentliche Verkehr sparen muss: Wir holen uns das Geld bei den Superreichen und Konzernen!

Letzten Winter trugen die Beschäftigten des Sozial-, Gesundheits- und Pflegebereichs ihren Ärger über die unzumutbaren Arbeitsbedingungen auf die Straße, eine kämpferische Streikbewegung entstand. Kernpunkt war die 35-Stundenwoche bei vollem Personal- und Lohnausgleich. Eine Arbeitszeitverkürzung ist unbedingt notwendig, da Arbeit bekanntlich nicht mir der Lohnarbeit aufhört, sondern zu Hause ebenfalls gekocht, geputzt und die Kinder erzogen werden müssen. Die Streikbewegung fand ihr Ende am 10.03., als die dritte Streik Demo wegen Corona abgesagt wurde. Am 03.10. um 14h wollen wir beim Omofuma Denkmal/Platz der Menschenrechte daran anknüpfen: Wir rufen alle Beschäftigten im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich, aber auch Kolleg*innen aus anderen Branchen und solidarische Patient*innen, Klient*innen und Angehörige dazu auf, mit uns auf die Straße zu gehen! Wir sind alle gemeinsam Corona-Held*innen!

Außerdem werden wir gemeinsam als Beschäftigte des Gesundheits-, Pflege und Sozialbereichs auf der Demo der “Offensive gegen Rechts” am 19.09. mitgehen! Für Beides werden wir diesen Sommer mobilisieren, in und vor den Betrieben, über unsere guten Netzwerke und auf der Straße! Schließ Dich an! Geld für Pflege-, Gesundheit und Soziales fehlt nicht nur in Wien: Wir hoffen darauf, dass sich auch in den anderen Bundesländern Initiativen beteiligen. Meldet Euch bei uns!

Vorläufige Unterstützer*innen: Axel Magnus, Betriebsratsvorsitzender Sucht und Drogenkoordination Wien / Michael Gehmacher, Betriebsratsmitglied Arbeiter-Samariter-Bund Wien WSD / Sarah Ott, Betriebsratsmitglied bei LOK / Fabian Brandstätter, Ersatz Betriebsratsmitglied Caritas Wien GmbH / Irene Mötzl, Betriebsratsmitglied Wohnservice Wien / Walter Waiss, Behindertenbetreuer, Betriebsratsvorsitzender „Behindertenhilfe Bezirk Korneuburg“ / AK-NÖ-Rat Ulli Rathmanner, Ersatzbetriebsrätin bei Caritas Wien – Hilfe in Not / Betriebsrat Bildung im Mittelpunkt – BiM / BiM Basisgruppe / IG-24 – Interessengemeinschaft der 24-Stunden-Betreuer_innen / KOMintern / GLB – Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB / IG Arbeitsbedingungen DAZ Basisbildung – Organisierung gegen Ausbeutung / Basisinitiative Wir sind sozial aber nicht blöd / Frauenstreik / AG feministischer Streik der Plattform radikale Linke/ Initiative Sommerpaket / Bündnis Flüchtlingsarbeit / Solidarität – Für faire Löhne & Arbeitsbedingungen / Gleicher Lohn für gleiche Arbeit / Sozialistische LinksPartei / KNAST / Betriebsrat Wohnservice Wien / Solidarwerkstatt

Quelle:

KOMintern