CUP beendet Wahlkampf mit 5.000 Menschen in Badalona

Zum Abschluss die Internationale und die Hymne Kataloniens: Antonio Baños und Anna Gabriel am Freitag in Badalona. Foto: Isaac Meler / Nació digital (CC BY-NC-ND)Als Ludwig XVI. am Tag des Sturms auf die Bastille erwachte, soll er seinen Diener gefragt haben: »Ist das eine Revolte?« Die Antwort lautete demnach: »Nein, das ist eine Revolution.« Bei der Wahlkampf-Abschlussveranstaltung der linken Kandidatur der Volkseinheit (CUP) am Freitag in Badalona griff deren Spitzenkandidat für die Wahlen am Sonntag,  Antonio Baños, auf diese Anekdote zurück: »Wenn am Montag Fainé (Chef der Großbank La Caixa), Oliu (Chef der Banc Sabadell), der König und Letizia aufwachen, werden sie fragen: ›Wie sind die Wahlen in Katalonien gelaufen?‹ Und die Antwort wird sein: ›Das waren keine Wahlen, das war eine Revolution!‹«

Baños nutzte seine Ansprache im Stadtviertel Llefià von Badalona für scharfe Angriffe auf den katalanischen Regierungschef Artur Mas, dem er vorwarf, die Unabhängigkeitsbewegung okkupieren zu wollen: »Herr Mas, die Unabhängigkeit trägt nicht ihren Namen.« Auch von einem zwischenzeitlichen Stromausfall ließ er sich nicht aufhalten, verzichtete auf das Mikrofon und rief mit lauter Stimme den Tausenden im Amphitheater Parc Gran Sol zu, dass Badalona das beste Beispiel dafür sei, wie sich die Menschen gegen Rassismus und Faschismus wehren. Hier hatte ein Bündnis der Linken den ultrarechten Bürgermeister Xavier García Albiol bei der letzten Wahl besiegen können – dieser führt nun die Liste der postfranquistischen Partido Popular zu den katalanischen Parlamentswahlen an. »Badalona ist das Katalonien der Zukunft«, urteilte Baños deshalb.

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Anna Gabriel, die als zweite auf der Liste in Barcelona kandidiert, bekräftigte die Kritik ihres Vorredners und wies Angriffe von Artur Mas auf die CUP zurück: »Herr Mas, meine Herren von der Convergència, ausgerechnet Sie wollen uns zeigen, dass man unermüdlich für die Unabhängigkeit arbeiten muss? Es ist an der Zeit, lautstark auszurufen: Wenn es eine Garantie für die Unabhängigkeit gibt, dann heißt diese CUP!« Die linke Liste habe es nicht verdient, zu einem »Problem für die Unabhängigkeit« erklärt zu werden, wie dies Mas getan habe: »Wir sind es, die seit 40 Jahren am 11. September demonstrieren. Wir sind die, die dafür verurteilt wurden, weil wir nicht in der spanischen Armee dienen. Wir sind es, die verurteilt wurden, weil wir Symbole der Monarchie verbrannt haben.« Demgegenüber müsse die Liste von Mas, »Junts pel Sí«, erst einmal beweisen, dass sie nicht auf der Seite der Großbanken steht. Die hatten sich im Vorfeld der Wahlen, die von Mas zu einem Referendum über die Abtrennung von Spanien erklärt wurden, mit Drohungen in die Kampagne eingemischt und gewarnt, sie würden Katalonien verlassen, wenn es unabhängig werden würde. Die CUP hatte darauf ironisch geantwortet: »Wollt Ihr sehen, wie der Kapitalismus weggeht? Wählt CUP!« Demgegenüber habe die langjährige Regierungspartei CiU von Artur Mas mit Unterstützung der Republikanischen Linken (ERC) die Krise durch Privatisierungen weiter verschärft, erklärte die bisherige Parlamentsabgeordnete Isabel Vallet.