»Der größte Generalstreik in der Geschichte Kataloniens«

Intersindical CSCWir dokumentieren nachstehend in eigener Übersetzung eine Erklärung des Gewerkschaftsbundes Intersindical-CSC zum heutigen Generalstreik in Katalonien:

Am heutigen Abend haben die Intersindical-CSC und die Intersindical Alternativa de Catalunya (IAC) demonstriert, dass der Wille des Volkes von Katalonien, seine Rechte und Freiheiten zu verteidigen, der wichtigste Motor für den Erfolg dieses Generalstreiks ist. Der Generalstreik am 18. Oktober 2019 war der Ausstand mit der größten Beteiligung in den vergangenen 40 Jahren.

Es wurde demonstriert, dass die Barriere der Mehrheitsgewerkschaften durchbrochen ist und dass der Status Quo der Gewerkschaftsbewegung in Katalonien endgültig durchbrochen wurde, weil das katalanische Volk es so wollte und demonstriert hat. (Anm. d. Übers.: Gemeint ist die bisherige Dominanz der großen Gewerkschaftsdachverbände CCOO und UGT, die nicht zum Generalstreik aufgerufen hatten)

Die Demonstrationsstrecke war mit einer Beteiligung von 750.000 Menschen überfüllt. Die Teilnehmer haben die Demonstrationsroute und alle umliegenden Straßen so gefüllt, dass nicht jeder, der wollte, die Kundgebung erreichen konnte.

Am Abschluss der Demonstration beteiligte sich Elisenda Paluzie, Präsidentin der ANC (Katalanische Nationalversammlung). Sie machte deutlich, dass die Organisationen des Landes die Katalanische Republik aufbauen und betonte die Bedeutung der Gewerkschaften, die mit Unterstützung der Menschen den Syndikalismus des Regimes von 1978 überwunden haben.

Marcel Mauri, Vizepräsident von Òmnium Cultural, verlas einen Brief des (inhaftierten) Präsidenten der Organisation, Jordi Cuixart, der unterstrich, dass das Land einen historischen Streik erlebt habe. Es sei deutlich gemacht worden, dass »das vereinte Volk niemals wieder unterdrückt sein« wird.

Abschließend sprach Carles Sastre, Generalsekretär der Intersindical-CSC. Er erklärte, dass Katalonien durch Würde stillgelegt wurde und dass der heutige Generalstreik denjenigen vom 3. Oktober 2017 übertroffen habe. Sastre erinnerte an die verschiedenen Gründe, die zur Ausrufung dieses Streiks geführt haben, insbesondere die Forderung nach Rücknahme der Arbeitsmarktreform, die Einführung des katalanischen Mindestlohns und von Pensionen entsprechend des katalanischen Mindestbedarfs. Ebenso der Kampf gegen prekäre Arbeitsverhältnisse und gegen die Ungleichbehandlung der Frauen auf dem Arbeitsmarkt.

Marina Sureda, Vertreterin des Bildungsbereichs der Intersindical-CSC, erinnerte daran, dass der Motor dieser Gesellschaft die katalanische Schule und die Verteidigung der Freiheit der Lehre ist. Sie rief dazu auf, in katalanischer Sprache zu lehren und mit allen und jedem zu sprechen, mit dem Ziel einer freien Bildung in einem freien Land.

Die Kundgebung wurde abgeschlossen von Àngels Massip, Mitglied des nationalen Sekretariats und des Universitätsbereichs der Intersindical-CSC. Er betonte, dass Demokratie kein Verbrechen ist, doch dass nun alles das Vergehen des Aufruhrs sei, weil sie wieder Angst hätten, weil sie uns wieder bedrohen und doch nur ihr Scheitern feststellen könnten. Es gehe darum, in kollektiver Reife auf die Straße zu gehen, um das Land für das Ziel der Katalanischen Republik zu begeistern. Niemals werden sie etwas gegen ein vereintes, enthusiastisches und kämpferisches Volk ausrichten.

Quelle: Intersindical-CSC / Übersetzung: RedGlobe