Nach Massaker: Türkische Gewerkschaften rufen zu Generalstreik auf

Türkische Gewerkschaften rufen zum Generalstreik auf. Foto: DISKNach dem Terroranschlag auf eine Demonstration für Arbeit, Frieden und Demokratie in Ankara ruft die türkische Arbeiterbewegung zu dreitägiger Trauer und zu einem zweitägigen Generalstreik auf. In einer gemeinsamen Erklärung drücken die Konföderation progressiver Gewerkschaften (DISK), die Konföderation der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes (KESK), die Ingenieur- und Architektenkammer sowie die Medizinerassoziation der Türkei (TTB) ihre Wut aus und teilen mit, dass sie einen Generalstreik gegen die Regierung und für den Frieden vereinbart haben. Der Aufruf lautet: »Um gegen das faschistische Massaker zu protestieren und an den Tod unserer Freunde zu erinnern, trauern wir nun drei Tage. Der Generalstreik ist am 12. und 13. Oktober.«

»Es gibt von uns allen hier nur einen gemeinsamen Aufruf«, betonte KESK-Präsident Lami Ozgen. »Sie haben jene massakriert, die zum Frieden aufgerufen und Frieden jetzt gefordert haben. Sie werden uns nicht davon abhalten, für den Frieden und die Beendigung des Krieges zu kämpfen!«

DISK-Präsident Kani Beko erklärte: »Uns sind solche Massaker nicht unbekannt. Am 1. Mai 1977, in der Ortschaft Maraş, in Sivas und gerade erst bei den Morden in Diyarbakir und Suruç haben wir vergleichbare Angriffe erlebt. Wir haben hier unsere Freunde verloren, auf einer Kundgebung, die vor 20 Tagen genehmigt wurde. Wir werden weiterkämpfen, bis die faschistische AKP-Regierung für ihre mörderische Tradition zur Rechenschaft gezogen wird. Wir werden die Ereignisse verfolgen, bis die Verantwortlichen festgenommen wurden.«

Dr. Huseyin Demirdizen von der Medizinervereinigung TTB erklärte: »Während die Ärzte der Gewerkschaft der Beschäftigten im Gesundheitswesen zu Blutspenden aufrief, erklärte die Regierung, dass kein Blut benötigt werden würde. Wenn die Angestellten des Gesundheitswesens nicht schon auf dem Kundgebungsplatz gewesen wären, wäre die Zahl der Toten und Verletzten noch viel höher.«

Quelle: DISK / RedGlobe