Erklärung des Weltgewerkschaftsbundes zum Internationalen Frauentag, 8. März 2017

Plakat des Weltgewerkschaftsbundes zum 8. März 2017Unter dem Motto »DIE ARBEITENDE FRAU IMMER GANZ VORNE in den sozialen Kämpfen sowie im Leben und Handeln des WGB« ehrt der Weltgewerkschaftsbund einmal mehr den Jahrestag des 8. März 2017, 160 Jahre nach dem Aufstand der Arbeiterinnen in New York, die bessere Arbeitsbedingungen, Gleichheit und ein Leben mit Rechten forderten.

Wir senden unsere wärmsten Grüße an alle Gewerkschafterinnen, die im Schoß der klassenbewussten Gewerkschaftsbewegung und des Weltgewerkschaftsbundes den Kampf dieser Pionierinnen fortsetzen, und beglückwünschen sie für ihre Ausdauer und ihr aktives Handeln. Wir grüßen alle arbeitenden Frauen überall auf der Welt, die Frauen der armen Volksschichten, die jeden Tag um ihr Überleben und den Unterhalt ihrer Familien ringen müssen. Wir grüßen die Immigrantinnen und geflüchteten Frauen, die ihre Länder wegen der imperialistischen Kriege verlassen mussten.

Seit seiner Gründung und bis heute hat der Weltgewerkschaftsbund die arbeitende Frau standfest durch zahlreiche Aktivitäten und Initiativen unterstützt. Immer hat er die spezifischen Probleme unterstrichen, mit denen die Frauen als eine der am meisten von der Aggression des kapitalistischen Systems, der Ausbeutung und der imperialistischen Interventionen betroffenen Gesellschaftsschicht konfrontiert sind. Solche Probleme sind das Fehlen der notwendigen sozialen Unterstützung für die Mutterschaft, niedrige Löhne, die flexibelsten Arbeitsbedingungen, Diskriminierungen auf dem Arbeitsmarkt und das Fehlen von Freiräumen, wodurch ihnen im Allgemeinen die Teilnahme an den gewerkschaftlichen Aktivitäten unmöglich gemacht wird. Zudem ist die arbeitende Frau häufig das Opfer der Gewalt des Unternehmers und rassistischer Unterdrückung. Die Immigrantinnen und geflüchteten Frauen erleiden vielfältigen Druck und gegen sie gerichtete Diskriminierung.

Die Situation und die Lage der arbeitenden Frau verschlechtert sich noch mehr in Zeiten der Rezession und der Wirtschaftskrise, die die Arbeiter in den vergangenen Jahren fast überall auf der Welt erlebt haben. In der Mehrheit der Fälle leidet die arbeitende Frau stärker unter Erwerbslosigkeit, Einkommenskürzungen und der Verletzung ihrer Grundrechte.

Aus Anlass des Internationalen Frauentages bekräftigen wir einmal mehr unsere feste Solidarität mit den Frauen Palästinas, Syriens, des Iraks, Afghanistans und der gesamten arabischen Welt sowie überall dort, wo sie die Interventionen der USA und Israels erleiden.

Liebe Kollegen,

als klassenbewußte Gewerkschaftsbewegung müssen wir Initiativen ergreifen, um die Zahl und den Anteil der Frauen in den Leitungen der Gewerkschaften auf allen Ebenen zu vergrößern. Mit Beharrlichkeit und konkreten Plänen setzen wir Vertrauen in die Gewerkschafterinnen. Die Beteiligung der Frauen und der Arbeiterjugend werden dem Weltgewerkschaftsbund und den aktiven Gewerkschaften neue Impulse verleihen.

Wir rufen alle Mitgliedsgewerkschaften und Freunde des Weltgewerkschaftsbundes auf, den Internationalen Tag der arbeitenden Frau durch zahlreiche Aktivitäten und Veranstaltungen zu ehren und die Notwendigkeit einer stärkeren Verteidigung der Rechte der Arbeiterinnen sowie die Forderung nach wirksameren Maßnahmen zu demonstrieren, die ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen verbessern.

Das Sekretariat

Quelle: Weltgewerkschaftsbund / Übersetzung: RedGlobe