Weltgewerkschaftsbund zum Tag der Lebensmittelsicherheit

Der Welt­ge­werk­schafts­bund (WGB) hat anläss­lich des Welt­ta­ges der Lebens­mit­tel­si­cher­heit eine Erklä­rung ver­öf­fent­licht, in der er dar­auf hin­weist, dass sich durch die COVID-19-Pan­­de­­mie die Situa­ti­on der Arbei­ter­klas­se ver­schärft hat. Die Pan­de­mie führt zur Ver­un­si­che­rung von Arbeits- und Lebens­be­din­gun­gen. Der Welt­ge­werk­schafts­bund betont, dass die impe­ria­lis­ti­schen Kräf­te und mul­ti­na­tio­na­le Kon­zer­ne Nah­rungs­mit­tel­kon­sum und –bedarf beein­flus­sen, eben­so wie die Ver­sor­gung mit und Qua­li­tät der Nah­rungs­mit­tel, die wir essen.

Der WGB hält in sei­ner Erklä­rung fest, dass „Lebens­mit­tel über dem Pro­fit ste­hen, wie die Gesund­heit“, da Lebens­mit­tel die ers­te Medi­zin der Men­schen sei­en. „Inmit­ten der zuneh­men­den Armut, die die Welt auf­grund einer scham­lo­sen Anhäu­fung von Pro­fi­ten durch die Rei­chen trifft, muss die Ernäh­rungs­si­cher­heit die Sor­ge aller um eine gesun­de Ernäh­rung sein.“

Gefahr durch schlechte Lebensmittelqualität

Nach Anga­ben der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on WHO erkrankt jähr­lich fast jeder zehn­te Mensch welt­weit (bei­na­he 600 Mil­lio­nen Men­schen), und 420.000 von ihnen ster­ben durch den Ver­zehr von Lebens­mit­teln, die mit Bak­te­ri­en, Viren, Para­si­ten oder sogar Che­mi­ka­li­en ver­seucht sind.

Der WGB hält fest, dass unsi­che­re Lebens­mit­tel, Krank­hei­ten, Behin­de­run­gen und vor­zei­ti­ge Todes­fäl­le bei Arbei­te­rin­nen und Arbei­tern sowie ande­ren ärme­ren Bevöl­ke­rungs­schich­ten ver­ur­sa­chen.

„Ange­sichts der schäd­li­chen Fol­gen im Lebens­mit­tel­be­reich sind öffent­li­che Inves­ti­tio­nen, ins­be­son­de­re in Land­wirt­schaft und Tier­zucht, not­wen­dig, um eine erns­te Lebens­mit­tel­kri­se zu ver­mei­den, bei der allein der Pro­fit das Risi­ko mit sich brin­gen wür­de, den Ver­brau­chern das Gesetz zu dik­tie­ren, ohne die Erzeu­ger, die Pro­duk­ti­ons­wei­se und die Qua­li­tät der Pro­duk­te zu über­wa­chen.“

Lebensmittel sollten nicht dem Profit untergeordnet werden

Der WGB for­dert: „Eine gerech­te Umver­tei­lung der Nah­rungs­mit­tel­pro­duk­ti­on ist not­wen­dig, indem die ärms­ten Bevöl­ke­rungs­grup­pen sowohl in städ­ti­schen als auch in länd­li­chen Gebie­ten begüns­tigt wer­den. Der Zugang zu gesun­den Lebens­mit­teln muss für alle Bür­ger der Welt erleich­tert wer­den.“

In der Erklä­rung wird fest­ge­stellt, dass die COVID-19-Pan­­de­­mie die Gren­zen der impe­ria­lis­ti­schen Ten­den­zen auf­ge­zeigt habe, die stets bereit sind, sich die Pro­duk­te der Arbeit anzu­eig­nen und alles um jeden Preis zu pri­va­ti­sie­ren.

Der WGB hält fest: „Nah­rung ist ein Recht und kein Pro­fit­feld für die Kapi­ta­lis­ten!“

Die For­de­run­gen des WGBs sind jedoch unter kapi­ta­lis­ti­schen Ver­hält­nis­sen nicht erfüll­bar. Es ist eine Illu­si­on, zu glau­ben, dass Lebens­mit­tel­un­si­cher­heit in einem Sys­tem, in dem alles den Pro­fit­in­ter­es­sen unter­ge­ord­net wird, über­wun­den wer­den kann. Die­se For­de­run­gen sind nur im Sozia­lis­mus ein­lös­bar, in dem alles, auch Lebens­mit­tel, nach den Bedürf­nis­sen der Men­schen gewon­nen und pro­du­ziert wer­den und nicht mehr dem Dik­tat der Mono­po­le unter­ge­ord­net sind.

Quel­le: WGB

Quelle:

Zeitung der Arbeit