Neoliberalismus: und was nun?

Den nachstehenden Beitrag haben wir aus der deutschsprachigen Online-Ausgabe der kubanischen Tageszeitung Granma übernommen.

Der Neoliberalismus war schon lange gescheitert, bevor COVID-19 auftrat. Äußerst schmerzhaft ist jedoch, dass es erst zig tausend Tote aufgrund einer Pandemie geben musste, ohne dass die Regierungen, die für dieses gescheiterte Modell optierten, die geeigneten Maßnahmen ergriffen hätten, um zumindest die Ansteckung zu kontrollieren. Damit wäre der Verlust von Menschenleben geringer ausgefallen und es wäre nicht zu so dramatischen Szenen gekommen, wie denen in Guayaquil, Ecuador.

In Lateinamerika gibt es Länder, in denen die neoliberalen Maßnahmen das erste Ziel einiger Regierender gewesen ist. Das ist der Fall in Ecuador unter der Ägide von Lenin Moreno, auch wenn ein anderes Land der Region, das Argentinien unter Macri, der authentischste Vertreter für die Übel war, die ein System unter dem Befehl des IWF hervorruft.

Moreno brach mit dem, was in den Zeiten von Rafael Correa aufgebaut wurde – einer Epoche, in der er Vizepräsident war- und er ließ, nach zehn Jahren ohne Beziehungen mit dem IWF diesen im November 2019 erneut ins Land kommen, was zu schweren Protesten führte, die aber mit Gewalt unterdrückt wurden.

Schnell begannen sich die Forderungen der Finanzinstitution auszuwirken und das Debakel der Sozialprogramme wurde deutlich, als er im Gesundheitsbereich den Vertrag auflöste, unter dem eine kubanische medizinische Brigade im Land arbeitete.

Dabei gilt es zu bedenken, dass als die Regierung Ecuadors unter Morenoim November 2019 die medizinische Mission Kubas für beendet erklärte, die Ärzte der Insel, die seit 1992 in Ecuador tätig waren, dort 6.800.000 Behandlungen und 183.000 Augenoperationen durchgeführt hatten. Zu dieser Zeit leisteten 3.565 Fachleute des Gesundheitsbereichs in diesem Andenland ihre Dienste. Sie führten 212.360 chirurgische Eingriffe durch, waren bei 3.548 Geburten dabei und führten 100 084 Impfungen durch.

Die Wissenschaft und die kubanische Medizin trieben in Ecuador die Solidarische Mission Manuela Espejo voran, die darin besteht, bei Bürgern mit einer Behinderung psychosoziale, pädagogische und klinisch-genetische Studien durchzuführen. Dabei wurden 825 576 Personen untersucht.

Heute ist es wahrhaftig erschütternd die Bilder im Fernsehen zu sehen oder die große Zahl von ergreifenden Berichten über das zu lesen, was sich in der Region der ecuadorianischen Hafenstadt Guayaquil abspielt, wo nicht nur die Gesundheits- und Bestattungsdienste zusammengebrochen sind, sondern das gesamte vom IWF unterstützte System.

Quelle:

Granma Internacional