Unterstützung für Friedensprozess: Kuba bildet 1.000 Kolumbianer aus

CubaColombiaDer Botschafter Kubas in Kolumbien, José Luis Ponce, berichtete, dass die Insel der kolumbianischen Regierung und den FARC-EP einen Fonds von 1 000 Stipendien zur Verfügung stellte, um in den kommenden fünf Jahren auf der Insel Medizin zu studieren. Der kubanische Diplomat unterbreitete das Angebot vor der Überprüfungskommission der Umsetzung des Friedensabkommens (CSIVI) sowie dem Mitglied des Sekretariats der FARC-EP, Iván Márquez, sowie den Vertretern der Regierung.

Ponce erläuterte, dass die Gewährng der Stipendien ein Beitrags Kubas für die Umsetzung der Friedensabkommen von Havanna und für die Konfliktbewältigung in Kolumbien ist. Jährlich sollen 200 Stipendien vergeben werden. Von diesen erhalten je 100 ehemalige Guerilleros der FARC-EP und je 100 von der Regierung des Landes ausgewählte Personen, Die ersten ausgewählten Studenten werden im Studienjahr 2017/2018 ihre Stipendien antreten, berichtete die kubanische Agentur Prensa Latina.

Die Plätze für ein Medizinstudium in Kuba sind für junge demobilisierte Kämpfer der FARC-EP sowie für Menschen vorgesehen, die durch den internen Konflikt vertrieben worden sind. Letztere werden von der kolumbianischen Regierung ausgewählt.

Die Botschaft der Republik Kuba wird der kolumbianischen Regierung und den FARC-EP ein Dokument mit den Details des Angebots zukommen lassen.

Kuba diente bis 2016 über mehr als vier Jahre hinweg als Sitz der Friedensgespräche zwischen den Aufständischen und der Regierung des Präsidenten Juan Manuel Santos, und war gleichzeitig zusammen mit Norwegen Garant für die bilateralen Gespräche.

Über Twitter hob FARC-Comandante Márquez hervor, dass der Beitrag Kubas zum Prozess der Umsetzung des Abkommens von Havanna und zur Konfliktbewältigung in Kolumbien eine reine Geste der Menschlichkeit darstellt. »Unser Dank an Armeegeneral Raúl Castro (Präsident Kubas) dafür, Kolumbien mit seiner Liebe und Solidarität zu erfüllen. Dies hilft dem Frieden und bietet uns Ärzte.«

Die Anwältin und ehemalige Kongressangehörige Piedad Córdoba dankte ebenfalls für die Geste Kubas. »Trotz der Blockade hat das Karibikland nicht nur eine Medizin, die zu den besten der Welt gehört, sondern ist auch eines der solidarischsten«, schrieb die Verteidigerin der Menschenrechte auf Twitter.

Quelle: Granma Internacional / RedGlobe