Aus der Rede von Nicolás Maduro auf der Plaza de la Revolución

Nicolás Maduro. Screenshot: CubavisiónVenezuelas Präsident Nicolás Maduro war der letzte Redner vor Raúl Castro, der bei der großen Trauerkundgebung auf der Plaza de la Revolución in Havanna das Wort ergriff. Er sagte unter anderem:

Fidel, nachdem du nun gegangen bist, kann ich die Worte verstehen, die Fidel am 13. August 2015, an seinem 89. Geburtstag, zu Evo und mir gesagt hat. Während eines langen Gesprächs schaute er uns mit seinem Adlerblick in die Augen und sagte: »Maduro, Evo, ich begleite euch, bis ich 90 Jahre alt bin.« Überrascht – denn Fidel erfüllte immer, was er sagte – sagte ich zu ihm: Nein, Comandante, Sie dürfen uns nicht verlassen.« Er sah mich mit seinem mitfühlenden Blick an wie ein Vater einen Sohn betrachtet, und er sagte mir: »Ich habe getan, was ich tun musste. Jetzt seid ihr dran, Evo, Maduro, ihr.« Klar und unmissverständlich. Jetzt ist es an uns. So ist es, Fidel! Er hat seine Mission auf dieser Erde übererfüllt, er hat sie weit über die größten Erwartungen hinaus erfüllt. Wenige Leben waren je so vollkommen, so leuchtend. Er geht unbesiegt, oder, wir ihr es sagt: Er geht nicht, er bleibt unbesiegt zwischen uns, vollkommen freigesprochen von der großen Geschichte des Heimatlandes!

Ich möchte in dieser Stunde auf einen Satz von Victor Hugo zurückgreifen, auf den sich unser oberster Comandante Hugo Chávez Frías so oft bezogen hat: »Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.« Tatsächlich und wahrhaftig verkörperte Fidel eine unbesiegbare Idee, deren Zeit gekommen war, und deren Zeit sich von Generation zu Generation im großen Heimatland und in der ganzen Menschheit fortsetzte.

Fidel, Sohn Venezuelas, die Dankbarkeit ist nicht nur Bewunderung. Ohne die Unterstützung und Solidarität der Kubanischen Revolution, ohne ihr Beispiel des Kampfes und ihre enorme Fähigkeit zur Solidarität auf allen Gebieten in den schwersten Momenten des Putsches im Jahr 2002, der Erdölsabotage und des Wirtschaftskrieges 2003, der Interventionsversuche der Regierung von George Bush, der Mordversuche gegen den Comandante Chávez wäre der Weg um einiges schwerer gewesen, wäre der Fortschritt unserer jungen Revolution langsamer gewesen.

Fidel wusste auch, dass er Teil einer Welt voller poetischer Weissagungen war. Es ist deshalb überhaupt nicht merkwürdig, dass das Datum seines Fortgehens genau mit dem Tag zusammenfällt, an dem vor 60 Jahren, am 25. November 1956, die Yacht Granma vom Hafen Tuxpan, Mexiko, in See stach. Auf ihr fuhren Fidel, Raúl, Che und Camilo, und ich glaube heute, dass wir alle in ihren Träumen mit ihnen reisten. Dort stand Fidel auf der Kommandobrücke dieser Befreiungsexpedition, die den Kurs der Geschichte Kubas, des großen Heimatlandes und der Menschheit verändert hat. Das ist nicht einfach Zufall, es ist Begründung, wie es José Lezama Lima, ein anderer Großer Kubas, sagen würde,.

Raúl, es gilt, nach Tuxpan zurückzukehren, zur Granma zurückzukehren, noch einmal an Bord der Granma aufzubrechen – immer, wenn die Umstände es erfordern, wenn neue Herausforderungen und neue Schlachten für das Leben unserer Völker es verlangen. Fidel ist einmal mehr an Bord der Granma gegangen, und er wird auf allen Wegen zurückkehren, verwandelt in Millionen Männer und Frauen der Zukunft dieser Kubanischen Revolution. (Beifall und Ausrufe: »Ich bin Fidel!«)