Endspurt im Wahlkampf

In Venezuela beenden die Parteien des Großen Patriotischen Pols (GPP) am heutigen Donnerstag mit großen Kundgebungen den Wahlkampf für die am Sonntag stattfindenden Parlamentswahlen. Für 14 Uhr Ortszeit (19.30 Uhr MEZ) ist eine Versammlung der regierenden Vereinten Sozialistischen Partei Venezuelas (PSUV) und ihrer Verbündeten auf der Avenida Bolívar im Zentrum der Hauptstadt Caracas angekündigt. Auch in anderen Städten wie Maracay soll zeitgleich die Kampagne offiziell beendet werden. Ab Freitag dürfen in Venezuela keine Wahlkampfveranstaltungen durchgeführt werden. Zudem tritt ein landesweites Alkoholverbot in Kraft, das bis Montag gilt.

Schon am Mittwoch fanden in zahlreichen Bundesstaaten Venezuelas große Abschlussveranstaltungen statt. In Aragua kündigte Präsident Nicolás Maduro in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der PSUV an, den revolutionären Prozess nach dem Wahltag zu radikalisieren. Am 6. Dezember werde über das künftige Schicksal Venezuelas entschieden. Schon am Vortag hatte er erklärt, er wolle sich zu einem Präsidenten im Widerstand erklären, wenn die künftige Nationalversammlung die für die Sozialprogramme seiner Regierung benötigten Finanzmittel verweigere. Dann werde er mit der Verfassung in der Hand und gemeinsam mit dem Volk auf die Straße gehen, um die Revolution zu verteidigen.

Bei den Wahlen am Sonntag treten vier Blöcke gegeneinander an. Um die Mehrheit streiten der GPP und das Oppositionsbündnios MUD. Zwei unabhängigen Blöcken, bei denen es sich im Kern um Abspaltungen von der MUD bzw. von der PSUV handelt, werden maximal Außenseiterchancen eingeräumt.