Venezuela weitet Grenzschließung aus

Maduro mit den Fahnen Kolumbiens und Venezuelas. Screenshot: VTVZehntausende Menschen haben am heutigen Freitag in Caracas ihre Unterstützung für Venezuelas Präsident Nicolás Maduro im Kampf gegen den Terror der paramilitärischen Banden und den Wirtschaftskrieg demonstriert. Vor dem Präsidentenpalast Miraflores präsentierte sich Maduro der Menge mit zwei Fahnen: den Nationalflaggen Venezuelas und Kolumbiens. Das sei »die Trikolore von Simón Bolívar«, erinnerte der Staatschef an die gemeinsam Geschichte der beiden Länder im Kampf gegen die spanische Kolonialherrschaft. Die derzeitige Kampagne richte sich nicht gegen das Volk von Kolumbien, sondern gegen die Mafia und die Oligarchie des Nachbarlandes, betonte er mehrfach.

In der Masse demonstrierten auch einige der insgesamt fünf Millionen in Venezuela lebenden Kolumbianer ihre Unterstützung für die Regierung ihrer neuen Heimat: »Migranten mit Maduro«, hieß es auf einem großen Transparent. Es gehe darum, den Frieden für Venezolaner wie Kolumbianer zu sichern, begründete Maduro auch die teilweise Schließung der Grenze zwischen Venezuelas Grenzstaat Táchira und Kolumbien, speziell die Übergänge nach Cúcuta. Aus dem Publikum wurde auch eine Schließung der Grenze zwischen Venezuelas Bundesstaat Zulia und Kolumbien gefordert. Maduro schloss das nicht aus, betonte aber, dass man »in Phasen« vorgehen müsse.

Zunächst wird die Grenzschließung in Táchira ausgeweitet. Ab Samstag morgen um 5 Uhr (Ortszeit) werden auch die Übergänge in den Bezirken Lobatera, Ayacucho, San Juan de Colón, La Fría, García de Evio, Panamericana und Coloncito gesperrt. Der Grund dafür sei, so Maduro, dass es dort in den vergangenen Stunden erneut ein Gefecht zwischen Einheiten der venezolanischen Armee und Paramilitärs gegeben habe. Die Grenze könne erst wieder geöffnet werden, wenn Kolumbien dem illegalen Verkauf venezolanischer Waren in seinen Grenzstädten ein Ende gesetzt habe, kündigte Maduro an.

Zur Lösung des Konflikts schlug er zudem eine von der Union Südamerikanischer Nationen zu bildende Wahrheitskommission vor, die eine Untersuchung der Lage auf beiden Seiten der Grenze durchführen solle. Auch zu einem direkten Treffen mit dem kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos zeigte sich Maduro bereit.