Polizist bei Protesten getötet

Auch in anderen Städten, wie hier in Mérida, kam es zu Ausschreitungen. Foto: AVNBei gewaltsamen Ausschreitungen regierungsfeindlicher Demonstranten ist am Mittwoch (Ortszeit) in Venezuela ein Polizist getötet worden, mehrere weitere wurden verletzt. Wie Innenminister Néstor Reverol informierte, wurde der Beamte der Regionalpolizei des Bundesstaates Miranda von oppositionellen Demonstranten erschossen, die die Schnellstraße Panamericana in San Antonio de los Altos bei Caracas blockierten. Die tödlichen Schüsse fielen, als die Polizisten begannen, die Straßensperre zu räumen. Zwei weitere Beamte wurden verletzt, einer durch Schüsse aus einer Waffe, ein anderer durch ein »großes Objekt«- Zwei Verdächtige seien festgenommen worden.

Hintergrund der Eskalation sind Demonstrationen der Opposition. Unter dem Motto »Besetzung Venezuelas« hatten die Regierungsgegner für Mittwoch zu landesweiten Aktionen aufgerufen, um die Durchführung eines Amtsenthebungsreferendums gegen Präsident Nicolás Maduro zu fordern. Der Prozess war nach Urteilen mehrerer Gerichte wegen gefälschter Unterschriften ausgesetzt worden.

Für den morgigen Freitag haben die Regierungsgegner zu einem zwölfstündigen »Generalstreik« aufgerufen. Zudem wollen sie am 3. November in Caracas zum Präsidentenpalast Miraflores demonstrieren. Das weckt böse Erinnerungen, denn ein solcher Marsch hatte am 11. April 2002 zum Vorwand für eine gewaltsame Eskalation gesorgt, bei der mehrere Dutzend Menschen getötet wurde. Die damals offenbar von regierungsfeindlichen Heckenschützen abgegebenen Schüsse hatten reaktionären Militärs als Vorwand für den Putschversuch gedient. Der damalige Präsident Hugo Chávez wurde abgesetzt und entführt. Der Chef des Unternehmerverbandes, Pedro Carmona, vereidigte sich selbst als Präsident und löste alle anderen Staatsgewalten auf. Der Putsch scheiterte innerhalb von 48 Stunden durch einen Volksaufstand und das Eingreifen loyaler Teile des Militärs.

Quellen: TeleSur, AVN / RedGlobe