Venezuela zieht Hunderter aus dem Verkehr

100-Bolivares-Scheine aus VenezuelaVenezuela nimmt innerhalb der nächsten 72 Stunden alle Geldscheine im Nennwert von 100 Bolívares vom Markt. Diesen Schritt kündigte Staatschef Nicolás Maduro am Sonntag in einer Fernsehansprache an. Die Aktion ist Teil eines neuen Dekrets für den Wirtschaftsnotstand, mit dem die Offensive der Bolivarischen Revolution gegen den Wirtschaftskrieg der Bourgeoisie vorangetrieben werden soll.

Die Maßnahme der Regierung richtet sich nach Angaben Maduros gegen die »internationale Mafia«, die Geldscheine im Wert von 300 Milliarden Bolívares ins Ausland verschoben haben soll. Der Fernsehsender TeleSur zeigte dazu Bilder aus Kolumbien, wo in Lagerhallen Berge venezolanischer Geldscheine gehortet wurden. Maduro sprach von »organisiertem Verbrechen«, das »in Deutschland, der Tschechischen Republik und der Ukraine sowie anderen Ländern« operiert habe. »Ich habe dem obersten General Vladimir Padrino López und Generalmajor Néstor Reverol Torres den Befehl erteilt, sofort alle Möglichkeiten zu Lande, zu Wasser und aus der Luft auszuschließen, auf denen die Geldscheine ins Land zurückkehren könnten, die diese Mafia außer Landes geschafft hat. Sollen sie mit ihren Betrügereien doch im Ausland bleiben.«

Die venezolanische Bevölkerung hat zehn Tage Zeit, um ihre Hunderter an den Schaltern der Zentralbank Venezuelas umzutauschen.

Maduro informierte darüber hinaus, dass man die Regierung des Nachbarlandes Kolumbien kontaktiert habe, damit diese eine Regelung aufhebt, wonach die Wechselstuben in den grenznahen Städten nach eigenem Gusto den gültigen Wechselkurs festlegen können. »Der Bolívar hat in Bogotá bei der Banco de la República einen Wert, aber die Mafia in Cúcuta hat einen anderen Preis«, kritisierte der Staatschef,

Quelle: Correo del Orinoco / RedGlobe