Pence macht Guiadó für Scheitern des Putsches verantwortlich

US-Vizepräsident Mike Pence hat dem selbsternannten venezolanischen »Interimspräsidenten« Juan Guiadó die Schuld am Scheitern des Putschversuchs gegeben, weil es ihm bis jetzt nicht gelungen sei, die Nationalen Bolivarischen Streitkräfte auf seine Seite zu ziehen. Pence machte den Präsidenten der wegen Missachtung des Gerichts nicht funktionsfähigen Nationalversamlung Venezuelas für das Versagen seiner Strategie nach der Selbsternennung und der prompten Anerkennung durch die USA am 23. Januar verantwortlich, Dadurch sei das Vorhaben vereitelt worden, eine militärische Intervention der USA in Venezuela zu rechtfertigen.

Der Bericht von La Política Online im Original: Hier klicken

Das enthüllte am Mittwoch das argentinische Nachrichtenportal La Política Online unter Berufung auf Teilnehmer des Treffens der sogenannten Lima-Gruppe am Montag in Bogotá. Dem Bericht zufolge unterzog Pence den »Interimspräsidenten« Juan Guaidó scharfer Kritik und zählte alles auf, was bei der Offensive gegen das chavistische Regime falsch gelaufen sei. Am stärksten kam dabei zum Tragen, dass die Bolivarischen Streitkräfte weiterhin auf der Seite von Präsident Nicolás Maduro stünden.

Laut Analyse des Portals hatte Guaidó der US-Regierung versprochen, dass wenn die Mehrheit der Führer der Welt ihn als »Präsidenten Venezuelas« anerkennen, wenigstens die Hälfte der Offiziere desertieren würde, was aber nicht geschehen ist.

Auf der anderen Seite war es der Oppositionspartei Voluntad Popular auch nicht gelungen, die Unterstützung von 50 Prozent der 194 Länder zu erhalten, die in der Organisation der Vereinten Nationen (UNO) vertreten sind. Eine andere falsche Behauptung des Parlamentariers war, dass die soziale Basis des von Maduro geführten Systems „abgebröckelt“ sei.

Pence stellte in Bogotá ebenfalls die wenig engagierte Haltung der venezolanischen Millionäre in Frage, die im Ausland leben. „Man erwartete einen entscheideren Beitrag an Geld, um die Polizei, Militärs und Politiker im Umfeld von Guaidó zu finanzieren. Auch das ist bis jetzt nicht geschehen.“

Angesichts dieser Fakten begannen wichtige internationale Entscheidungszentren, die mit Präsident Trump verbündet sind, zu warnen, dass die venezolanische Opposition „den Moment verpassen könnte“, den sie angeblich mit dem Auftreten von Guaidé gewonnen habe.

Die bolivarische Regierung ihrerseits erklärte, dass einer der Hauptgründe des Scheiterns von Guaidó gewesen sei, dass es ihm nicht möglich war, am 23. Februar zusammen mit den USA die angebliche humanitäre Hilfe ins Land zu bringen – der Mechanismus, der wie angekündigt, angewendet werden sollte, um die Intervention zu rechtfertigen.

Nach dieser Niederlage sagte Guaidó, dass die Ereignisse dieses Tages „mich dazu zwingen, eine Entscheidung zu treffen: der internationalen Gemeinschaft formal zu unterbreiten, dass wir alle Optionen offen haben, um die Befreiung dieses Vaterlands zu erreichen“.

Aber sogar die Lima Gruppe lehnte diesen Vorschlag ab. Sie bestand in einem Kommuniqué darauf, die Angriffe gegen die verfassungsmäßige Regierung fortzusetzen und auf der Notwendigkeit, dass der venezolanische Staatschef von selbst, „ohne Einsatz von Gewalt“ „abtritt“.

Quelle:

Granma Internacional