Keine Verzögerung bei Libanon-Hilfe

„Der Libanon braucht nach der katastrophalen Explosion im Hafen von Beirut ein großangelegtes Wiederaufbauprogramm, sonst droht ein völliger Zusammenbruch von Staat und Gesellschaft. Wer jetzt zögert oder Kredite blockiert, nimmt in Kauf, dass Millionen Menschen ihre Heimat verlieren könnten“, erklärt Sevim Dagdelen, Obfrau der Fraktion DIE LINKE im Auswärtigen Ausschuss.

Dagdelen weiter:

„Ein weiterer Absturz des Libanon wäre eine Katastrophe für Millionen Menschen im Land. Es ist abenteuerlich und gefährlich, die verheerenden Zerstörungen jetzt wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundesaußenminister Heiko Maas zum Vorwand für die Absetzung der libanesischen Regierung zu instrumentalisieren und damit dringend notwendige Hilfen zu verzögern.

Niemand kann wollen, dass nach Syrien und Libyen der dritte mit Europa über das Mittelmeer verbundene Staat binnen zehn Jahren zerstört wird. Wer aus Paris, Berlin oder Washington bestimmen möchte, wer im Libanon an der Macht ist, legt die Lunte an ein durch die Wirtschaftskrise und die Corona-Pandemie bereits zum Pulverfass gewordenes Land. Statt wie die ehemalige Kolonialmacht Frankreich Unterstützung für den Libanon an einen Regime-Change zu knüpfen und damit weiteres Chaos zu produzieren, könnte bei internationalen Hilfszahlungen eine Beteiligung der Multimillionäre und Milliardäre des Libanon an einer ökonomischen Stabilisierung des Landes durch eine Vermögensabgabe eingefordert werden.“

Quelle:

Fraktion Die Linke im Deutschen Bundestag