Palästinensischer Gewerkschaftsbund kritisiert ver.di-Jugend

PGFTUPer Pressemitteilung hat der Allgemeine Palästinensische Gewerkschaftsbund (PGFTU) am Samstag einen Beschluss der ver.di-Jugend verurteilt, in dem diese jede Zusammenarbeit mit der internationalen Boykottbewegung BDS (Boycott, Divestment and Sanctions) gegen die israelische Besatzung ablehnt (siehe hier). Die palästinensischen Gewerkschafter weisen zudem die Nennung ihres Dachverbands im ver.di-Beschlusstext zurück.

In ihrer Presseerklärung betont der PGFTU die eindeutige Ablehnung der israelischen Besatzung, die sich aus den Positionen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und ihrer legitimen Institutionen, einschließlich des National- und des Zentralrats, ergibt, nach denen sie sich richtet.

Die Erklärung fügt hinzu, dass der Dachverband und seine Gewerkschaften immer zu den Interessen, Positionen und Zielen der palästinensischen Arbeiterinnen und Arbeiter stehen werde, welche sie letztendlich auch als die Ziele der gesamten Bevölkerung versteht. Die Besatzung schränke das innerpalästinensische Gewerkschaftssystem und seine erklärten nationalen Selbstbestimmungsbestrebungen und sozialen Kämpfe stark ein. Der PGFTU sei nicht interessiert an Beziehungen, die sich mit dem Erreichen dieser Bestrebungen nicht vereinbaren lassen.

In der Erklärung wird unmissverständlich erklärt, dass es der PGFTU – anders als dies die ver.di-Jugend suggeriert – ablehnt, sich mit der Legitimierung der israelischen Besatzung gemein zu machen. Die Gewerkschaftsunion betont ihre fortlaufende Verurteilung der Versuche der israelischen Besatzungskräfte, palästinensische Arbeiterinnen und Arbeiter zu verfolgen, einzuschüchtern und zu töten, was durch die israelischen Besatzungskräfte an den Militärcheckpoints in mehren Vorfällen geschehen sei.

Mehr als je zuvor fließen die Kraft und Energie der palästinensischen Gewerkschaften in den Aufbau einer breiteren internationalen Gewerkschaftssolidarität, um sichere und risikofreie Arbeitsverhältnisse für die palästinensischen Arbeiterinnen und Arbeiter zu erreichen.

Der israelische Arbeitsmarkt ist für palästinensische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zunehmend lebensgefährlich. Seit Anfang 2019 sind mehr als 32 palästinensische Arbeiterinnen und Arbeiter in einem Beschäftigungsverhältnis in Israel ums Leben gekommen. Dies liegt vor allem in der Baubranche an der Diskriminierung der Palästinenser und in der Folge an schlechteren Arbeitsbedingungen und mangelnden Gesundheits- und Sicherheitsstandards.

Quelle: Maan News / RedGlobe