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Warnstreiks in der Sozialwirtschaft!

Kommunistische Gewerkschaftsinitiative - International

Übernommen von KOMintern:

Nach 16 Stunden Verhandlung mit den Gewerkschaften waren die Arbeitgeber des privaten Sozial- und Gesundheitsbereichs noch immer nicht einmal dazu bereit, die Inflation abzugelten. Im Gegenteil: Für 130.000 Beschäftigte würde das letzte „Angebot“ einen massiven Reallohn-Verlust bedeuten, also ab Jänner weniger zum Leben als bisher! Dreimal versuchten die Arbeitgeber, ein unterirdisches Angebot zu legen, das sich jedoch nur kosmetisch in Zehntelprozenten oder gar nicht nach oben korrigiert wurde. Letztstand war ein Wunsch nach einem Zweijahresabschluss von durchschnittlich (!) 1,71 Prozent auf KV-Gehälter und 1,3 Prozent auf Ist-Gehälter für 2026 und 1,65 Prozent auf KV- und Ist-Gehälter für 2027 – und das bei einer rollierenden Inflationsrate von 3,2%! Vollkommen zu Recht wies das gewerkschaftliche Verhandlungsteam die Reallohnverlust-Angebote der SWÖ dreimal einstimmig zurück.

Nun werden in ganz Österreich nun Warn-Streiks organisiert. Die nächste Verhandlungsrunde findet dann am 11.12. statt.

Starkes Zeichen in Salzburg und in Wien

Ein mächtiges und starkes Zeichen setzte die Branche am Dienstag in Salzburg und am Mittwoch in Wien. Tausende gingen für bessere Arbeitsbedingungen, gerechte Löhne und gegen die geplanten Kürzungen im Sozial-, Gesundheits-, Pflege- und Bildungsbereich auf die Straße.

Über ein dutzend Betriebe aus der Sozialwirtschaft versammelten sich gestern mittags vor dem Parlament in Betriebsversammlungen in Form einer Demonstration. Betriebsrät:innen und Basiskolleg:innen protestierten in ihren Redebeiträgen für eine Verbesserung unserer Rahmenbedingungen in der Arbeit und gegen die desaströsen Kürzungsmaßnahmen im Sozial-, Gesundheits-, Kultur- und Bildungsbereich der Stadt Wien.

Viele Betriebe fassten schon Streikbeschlüsse, beeindruckend auch jener der Belegschaft von „Bildung im Mittelpunkt GmbH“, die einstimmig dem Bürgermeister und der Stadtregierung zu über tausend die rote Karte zeigte.

Danach setzen die Demonstrant:innen ein Zeichen im Rahmen der Aktion #stillgelegt, die weltweit für Frauen*Streik und Carestreik und damit eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen all jener eintritt, die in der Arbeit und Zuhause die Carearbeit leisten!

Als Abschluss trafen die lautstarke Demo bei der Kundgebung der Gewerkschaften GPA und vida am Platz der Menschenrechte ein, an der sich noch viele Kolleg:innen aus anderen Betrieben beteiligten. KOMintern-AK-Rätin und Betriebsratsvorsitzende Selma Schacht drückte dort in ihrer Rede den gemeinsamen Widerstand, die Wut und die Kampfbereitschaft am Platz der Menschenrechte in ihrer Rede aus – Denn: „Wir sind streikbereit!“

Link zu Fotoalbum des BiM-Betriebsrat

Hier eine Auswahl jener Betriebe, die sich an der Demo beteiligt haben:

  • Arbeitersamariterbund-WSD
  • BiM
  • Cardo
  • Familienbund
  • HABIT – Haus d. Barmherzigkeit Inklusionsteam
  • IFEP – Institut für Erlebnispädagogik
  • Juvivo – Jugendarbeit, Parkbetreuung, FAIR-PLAY-TEAMs
  • KUS – Kultur- und Sportverein der Wiener Berufsschulen
  • LOK – Leben ohne Krankenhaus
  • Neunerhaus
  • SDW – Sucht- und Drogenkoordination Wien
  • Verein GiN – Gemeinwesen, Inklusion, Normalisierung
  • Verein Jugendzentren
  • WAG – Wiener Assistenzgenossenschaft

Beteilige Initiativen

  • AG SOS – Solidarität ohne Sparzwang (Wohnungslosenhilfe)
  • Amerlinghaus
  • KNAST – Kritisches Netzwerk Aktivistischer Studierender Sozialer Arbeit
  • MUT – setzt sich für die Versorgung von ME-Erkrankten Menschen ein
  • St. Marx für alle
  • Sozial, aber nicht blöd

Quelle: KOMintern

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