Mutmacher

Übernommen von Unsere Zeit:

Das Jahr 2025 endet mit einem Volltreffer: 55.000 Jugendliche gingen gegen die Wehrpflicht auf die Straße, zehntausende Schülerinnen und Schüler verweigerten den Unterricht. An dem bundesweiten Schulstreik am 5. Dezember konnte niemand vorbeigucken. „Das kann der Beginn einer antimilitaristischen Jugendbewegung sein“, bilanzierte die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ).

Was für die einen angesichts der Gefahr eines dritten Weltkriegs gerade noch rechtzeitig kommt, ist den anderen ein Graus. Die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung versucht es – wie schon Kriegsminister Boris Pistorius am Vortag der Aktionen – mit tödlicher Umarmung. Die Demonstrationen seien ein gutes Zeichen für eine lebendige Demokratie. Leider seien die Jugendlichen, naiv wie sie sind, auf die Falschen reingefallen. Die wenigsten von ihnen hätten gewusst, „dass führende Figuren Mitglieder linksextremer Gruppen wie der SDAJ, der Kommunistischen Jugend oder der Deutschen Kommunistischen Partei sind, welche vom Verfassungsschutz beobachtet werden“. Um derlei Verirrungen künftig zu verhindern, sollen mehr Jugendoffiziere in den Schulen Gespräche führen und für „sicherheitspolitische Kompetenz“ sorgen. Die biete Schutz vor Polemisierung und Manipulation durch Extremisten, so die Konrad-Adenauer-Stiftung. Die Jugend für dumm zu verkaufen, das könnte nach hinten losgehen. Die nächsten Schulstreiks sind für den 5. März 2026 angekündigt und werden auf einer bundesweiten Konferenz am 14. Februar in Göttingen vorbereitet.

Das Jahr 2025 stand im Zeichen der Kriegsvorbereitung gegen Russland und China und des Völkermords in Gaza mit deutscher Unterstützung. Sanktionen und Konfrontation anstelle von Diplomatie, Kriegskredite und Hochrüstung verschärften die Massenarmut in der BRD. Die großen Friedensdemonstrationen im September und Oktober, die nicht nachlassende Solidarität mit Palästina und die Schulstreiks machen Hoffnung. Die Tarifrunde der Länder, der Kampf um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen im Öffentlichen Dienst, ist die nächste Gelegenheit, den Zusammenhang von Kriegspolitik und Verarmung aufzuzeigen und die Gewerkschaften in die Friedenspflicht zu nehmen.

Wir brauchen die Gewerkschaften und den Mut der Schülerinnen und Schüler im Friedenskampf 2026 – für die Verhinderung weiterer Kriegskredite und neuer US-Raketen in unserem Land, gegen die Wehrpflicht und für den Kampf um unsere sozialen und politischen Rechte.

Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern erholsame Tage und Zeit zum Kraft schöpfen – auch die werden wir brauchen.

UZ-Redaktion

Quelle: Unsere Zeit

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