USA verhängen Sanktionen gegen Vizepräsident Venezuelas

Tareck El Aissami. Foto: EneasMx (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia CommonsDas US-Finanzministerium hat Venezuelas Vizepräsident Tarek El Aissami auf eine Liste von Personen gesetzt, gegen die wegen angeblicher Verbindung zum Drogenschmuggel Sanktionen verhängt werden. Als Folge davon sind allen US-Stellen Geschäftsbeziehungen und anderer Umgang mit El Aissami untersagt, sein Vermögen in den Vereinigten Staaten – sofern welches existiert – wird eingefroren. Ebenfalls auf der Liste erscheint nun Samark José López Bello, der als rechte Hand des Ministers genannt wird.

Die USA werfen El Aissami vor, gegen Geld den Drogenbanden Flugpisten in Venezuela zur Verfügung gestellt zu haben, von denen aus diese das Rauschgift nach Mexiko und in die Vereinigten Staaten transportiert haben sollen.

Bereits seit 2016 steht auch Venezuelas Innenminister Néstor Reverol wegen ähnlicher Vorwürfe auf der Sanktionsliste Washingtons.

Auffällig ist der zeitliche Zusammenfall zwischen der Entscheidung des US-Finanzministeriums, den venezolanischen Vizepräsidenten auf die Sanktionsliste zu setzen, und der Vereidigung des neuen Finanzministers Steven T. Mnuchin. Den Pressemitteilungen des Ministeriums zufolge war der Schlag gegen Venezuela die letzte Amtshandlung der vorherigen Administration vor dem offiziellen Amtsantritt Mnuchins.

Man kann diese Aktion – zusammen mit dem offenbar durch eine Geheimdienstoperation erzwungenen Rücktritt von Trumps Sicherheitsberater Michael Flynn am selben Tag – durchaus als Warnschuss an den neuen US-Präsidenten werten: Flynn »stolperte« über ein im Dezember geführtes Telefongespräch mit dem russischen Botschafter, und die neuen Sanktionen treffen mit Venezuela den engsten Verbündeten Russlands (und Chinas) in Südamerika. Zufall?

Quellen: TeleSur, U.S. Department of the Treasury / RedGlobe