Geplante Flucht von real aus Tarifvertrag ist „hochgradig verantwortungslos“

Die ver.di-Tarifkommission hatte es abgelehnt, die Gehälter der real-Beschäftigten dauerhaft radikal um bis zu 40 Prozent zu senken, wie real sich das vorstellt. „Armutstarife sind mit uns nicht zu machen“, sagte Nutzenberger. Schon jetzt seien die Verdienste zu knapp für ein auskömmliches Leben im Alter, denn selbst nach 45 Jahren Vollzeit erhält eine Verkäuferin nur rund 1.200 Euro Rente im Monat.

„Das noch abzusenken, während die Managergehälter stetig erhöht werden, hat mit seriöser Unternehmensführung nichts zu tun“, sagte Nutzenberger. In den letzten Wochen hatte ver.di bei Treffen und Telefonkonferenzen mit der Unternehmensführung das Angebot an den Metro-Konzern gemacht, den existierenden Zukunftstarifvertrag zu verlängern, um mehr Zeit für eine Lösung bei der Tochter real zu gewinnen. Das jedoch hatte der Vorstandsvorsitzende Olaf Koch abgelehnt. Bei anderen Discountern und zum Beispiel im SB-Warenhaus Kaufland könnten mindestens Tariflöhne gezahlt werden, sagte Nutzenberger. Wenn das bei real nicht möglich sein solle, müsse die Frage gestellt werden, an wem das liege. „An den Beschäftigten jedenfalls nicht“, sagte Nutzenberger.

Quelle:

ver.di