Ad hoc Lösung für 58 Geflüchtete an Bord der Aquarius

1. Wir begrüßen die Entscheidung Maltas und Frankreichs für eine koordinierte europäische ad-hoc Lösung für die 58 Überlebenden. Die 58 Überlebenden der zwei Rettungseinsätze, die sich gerade an Bord der Aquarius befinden, werden in internationalen Gewässern an ein maltesisches Schiff übergeben werden. Entsprechend der Informationen, die von der maltesischen Regierung veröffentlicht wurden, werden die Überlebenden in Malta an Land gehen und auf vier Länder der Europäischen Union verteilt werden.Wir haben keine Informationen darüber, in welche Länder die Menschen kommen werden.

2. Die 58 Überlebenden werden an einem sicheren Ort an Land gehen, wo ihr Recht auf Schutz gewährleistet ist. Unter den 58 Überlebenden sind viele libysche Familien. Außerdem unbegleitete Minderjährige aus Pakistan, Kinder, eine schwangere Frau. Alles sind vor der Gewalt und den Zusammenstößen in Libyen geflüchtet. Es gibt keine medizinischen Notfälle, doch das internationale Recht ist hier sehr klar: Menschen, die auf See gerettet wurden, müssen schnellstmöglich an einem sicheren Ort an Land gehen können. Die Übergabe an ein maltesisches Schiff erlaubt das und kann in diesem dramatischen Kontext als die „beste Lösung“ angesehen werden.

3. Diese „Ad-hoc Antwort“ zeigt, dass eine koordinierte, europäische Antwort möglich sein kann: Wir wiederholen unsere Forderung nach einem nachhaltigen und vorausschauenden europäischen Mechanismus für die Rettungen auf See und die Anlandung von Geretteten an einem sicheren Hafen.

4. Nachdem die Menschen auf ein maltesisches Schiff übergeben werden konnten, wird es der Aquarius möglich sein, den Kurs Richtung Marseille fortzusetzen. Wir haben keine Neuigkeiten in Bezug auf die Flaggenfrage seit die panamaischen maritimen Behörden den Schiffseigner kontaktierten haben. Wir haben keine spezifischen Anfragen an einzelne Staaten gestellt, begrüßen jedoch jede konkrete und ernsthafte Lösung, die es der Aquarius ermöglicht den lebensrettenden Einsatz im Mittelmeer fortzusetzen.

5. Wir werden unseren Einsatz fortsetzen solange Menschen ihr Leben auf See riskieren und keine ausreichenden Rettungskapazitäten vorhanden sind, um sie zu retten.

Quelle:

SOS Mediterranée