Die Welt ist für Multilateralismus und gegen Sanktionen

Der erste Tag der 73. Sitzungsperiode der UNO-Vollversammlung auf hoher Ebene, an dem Präsidenten, Premierminister, Außenminister und Delegationsleiter sprachen, verlief wie erwartet: eine anmaßende, drohende und wahrhaft „widernatürliche“ Rede des Mannes im Weißen Haus und eine offene oder indiekte Gegenrede praktisch aller Delegationschefs, nahe Verbündete eingeschlossen.

Wie es schon Tradition ist, stellte Brasilien wieder den ersten Redner des Tages, an zweiter Stelle kam wie immer Ecuador … und dann sprach Donald Trump. Es gab schon viele Kommentare zu dem, was er sagte, in der heutigen Ausgabe, den Kommunikationsmedien der ganzen Welt – auch den kubanischen – kommen noch mehr hinzu. Die US-Regierung hat sich wieder einmal isoliert. „ Wir weisen die Ideologie des Globalismus zurück und erwählen die Doktrin des Patriotismus“, war einer der Sätze des Immobilienmagnaten.

Die Redner, die darauf folgten, sprachen in Gegenrede, sowohl die europäischen aus der ersten Welt wie auch die Führer der Länder des Südens. Das war keine „Verschwörung“ sondern einfach nur gesunder Menschenverstand. Die politischen, kulturellen, ideologischen und religiösen Unterschieden zwischen den einen oder anderen Regierungschefs oder Ländern würden eine solche nicht möglich machen. So viele Redner können sich nicht irren. Von den afrikanischen Regierungschefs hin zu dem Präsidenten Frankreichs Emmanuel Macrón mit seiner langen und zündenden Rede zu verschiedenen Themen über Recep Tayip Erdogan aus der Türkei, nahmen alle auf den Multilateralismus als eine unbestrittene Notwendigkeit und Wirklichkeit Bezug: „Der Unilateralismus führt uns zurück, führt uns zum Konflikt, zur allgemeinen Konfrontation aller gegen alle“.

Die Verteidigung des Multilateralismus, einer gerechteren Welt, die mehr auf Gleichheit beruht und inklusiver ist, sowie das Drängen auf eine Reform des Sicherheitsrats und die Verteidigung der Agenda 2030 für die Nachhaltige Entwicklung, waren eine Konstante bei dieser einführenden Sitzung.

Dazu gehörte auch die mehrheitliche Verurteilung einseitiger Maßnahmen einiger Länder gegen andere, darunter die Blockade der USA gegen Kuba, ein Thema, das vom Präsidenten Enrique Peña Nieto angesprochen wurde: Mexiko wiederholt hier seinen Aufruf, die Wirtschafts – und Finanzblockade gegen Kuba zu beenden“, sagte er.

DÍAZ-CANEL IN DER UNO

Für heute ist vorgesehen dass der Präsident des Staats- und des MinisterratsMiguel Díaz-Canel Bermúdez in die Debatte eingreift, obwohl er zunächst beim Internationalen Tag zur Abschaffung aller Atomwaffen sprechen wird.

Seine Reden rufen Erwartungen hervor, zumindest in dem Zelt, was auf dem Rasen der UNO errichtet wurde, wo die akkreditierte Presse arbeitet. Als sie merkten, dass wir Kubaner sind, fragten uns einige, „was der neue Präsident sagen könnte“ oder „wie es ihm in New York geht“.

Seit er in New York eintraf, hat sein Aufenthalt Interesse, Neugier ja sogar Zuneigung hervorgerufen. So bei seiner Fahrt am Sonntag, seinem Ankunftstag, vom Flughafen bis zur ständigen Mission Kubas an der UNO, wo nicht wenige Passanten den Korso grüßten, als er wegen Staus gezwungen war, anzuhalten.

Viele haben diesen Moment mit ihren Handys aufgenommen. Man könnte denken, es wäre einfach, weil da eine wichtige Person vorbeikam, aber die sichtbaren Transparente mit der kubanischen Flagge und dem Namen Kubas, die auf der Windschutzscheiben der Autos geklebt waren, ließen keinen Zweifel, dass dem nicht so war.
Etwas Ähnliches ist uns passiert, als wir zu dem Auto kamen, das man uns für unsere Presseberichterstattung zur Verfügung stellte. Dort war schon ein Plakat mit unserer Fahne und der Aufschrift „Press Cuba“ angebracht.

„Los Kuba“ sagten die Polizeibeamten New Yorks, während sie hinten auf unser Auto trommelten.

Quelle:

Granma Internacional