Tausende bei Konzerten in Venezuela und Kolumbien

Friedenskonzert in Venezuela. Screenshot: VTVZwei Konzerte auf beiden Seiten der Grenzbrücke Las Tienditas zwischen Kolumbien und Venezuela haben am Freitag Tausende Menschen angezogen. Internationale Medienaufmerksamkeit zog vor allem das im kolumbianischen Cúcuta durchgeführte »Venezuela Aid Live« auf sich, das von einem britischen Milliardär organisiert worden war und an dem sich zahlreiche lateinamerikanische Popstars beteiligten. Die Teilnehmerzahl blieb allerdings offenkundig weit hinter den Erwartungen zurück. War in Medienberichten von bis zu 500.000 Teilnehmern die Rede gewesen, versammelten sich schließlich nach Angaben in den sozialen Netzwerken nur rund 25.000 Menschen vor der Bühne.

Tausende beim Friedenskonzert in Venezuela. Screenshot: VTVAuf der venezolanischen Seite des Rio Táchira begann am Nachmittag das Friedensfestival »Nichts für den Krieg – Trump, Hände weg von Venezuela!«, das ebenfalls Tausende Menschen anziehen konnte. Das Festival soll noch bis Sonntag dauern, angekündigt sind insgesamt 45 venezolanischen Gruppen.

Mit dem dreitägigen Konzert soll auch befürchteten Provokationen der rechten Opposition begegnet werden. Diese hat für den heutigen Samstag angekündigt, »humanitäre Hilfe« über die Grenze bringen zu wollen. Diosdado Cabello, Vizechef der Vereinten Sozialistischen Partei Venezuelas, kündigte am Rande der Musikveranstaltung an, dass man sich nicht provozieren lassen werde. Er erinnerte daran, dass die Grenze zwischen Kolumbien und Venezuela offen sei und jeder Pakete ins Land bringen könne – »nur mit Gewalt geht gar nichts!«

Zugleich warf Cabello der Regierung Kolumbiens vor, die Einfuhr der an der Grenze bereitstehenden 20.000 Lebensmittelpakete für die Stadt Cúcuta zu verhindern. Es sei zynisch von Bogotá, dass es einerseits von Venezuela verlange, die unkontrollierte Einfuhr »humanitärer Hilfe« aus Kolumbien zu gestatten, seinerseits aber die für die Armen in der kolumbianischen Stadt bestimmten CLAP-Pakete blockiere.