Staffage für einen Putschisten

Der deutsche Botschafter Daniel Kriener am Montag in Maiquetía. Screenshot: TwitterMehrere europäischer Botschafter, unter ihnen der deutsche Vertreter Daniel Kriener, haben sich am Montag in Caracas zur Staffage für den heimkehrenden Putschisten Juan Guaidó machen lassen. Die Diplomaten aus der Bundesrepublik, Frankreich, Portugal und anderen Ländern waren zum Internationalen Flughafen Maiquetía gefahren, um Zeugen der Ankunft des selbsternannten »Übergangspräsidenten« zu werden. Kriener sagte in die Kameras, er wolle mit seiner Anwesenheit zu einer »friedlichen Verhandlungslösung« beitragen. Allerdings ist es Guaidó, der Verhandlungen zur Beilegung der Krise bislang kategorisch ablehnt.

Venezuelas Außenminister Jorge Arreaza kritisierte über Twitter das Verhalten der europäischen Diplomaten: »Der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages hat die Aktionen der Bundesregierung in die inneren Angelegenheiten Venezuelas als unrechtmäßige Einmischung bewertet. Trotzdem mischen sich europäische und die US-Regierung weiter offen ein. Das Vergehen sollte auf unrechtmäßig-kriegerische Einmischung ausgeweitet werden.«

Kritik kam auch von dem US-amerikanischen Völkerrechtler Alfred de Zayas. »Der von den Botschaftern Frankreichs, Deutschlands, Spanien am Flughafen von Caracas gezeigte ›Schutz‹ war unvereinbar mit ihren diplomatischen Aufgaben und eine direkte Einmischung in die inneren Angelegenheiten von Venezuela,« schrieb er am Montag auf Twitter.

Quellen: Amir Richani via Twitter, Jorge Arreaza via Twitter, Alfred de Zayas via Twitter / RedGlobe