FARC-EP kehren zum bewaffneten Kampf zurück

Iván Márquez und Jesús Santrich in dem Video. Screenshot: YoutubeAngeführt von den Comandantes Iván Márquez, Jesús Santrich und »El Paisa« hat eine Fraktion der aus der früheren Guerillaorganisation FARC-EP hervorgegangenen Partei FARC entschieden, wieder in die Berge zu gehen und zum bewaffneten Kampf zurückzukehren. In einem am Donnerstag im Internet verbreiteten Video kündigt Márquez den Beginn des »zweiten Marquetalia« an – ein Hinweis auf die Gründung der FARC-EP Mitte der 1960er Jahre. Die Entscheidung stütze sich auf das »universelle Rechte, das es allen Völkern der Welt erlaubt, sich bewaffnet gegen die Unterdrückung zu erheben«. In der Aufnahme ist er neben rund 20 bewaffneten Männern und Frauen in Uniformen der FARC-EP zu sehen.

Nach eigener Aussage wurde das Video am Río Inírida aufgenommen, der in der Amazonasregion im Südosten Kolumbiens liegt, unweit der Grenzen zu Brasilien und Venezuela.

»Wir sind nie besiegt oder ideologisch geschlagen worden, deshalb geht der Kampf weiter«, heißt es in der von Márquez verlesenen elfseitigen Erklärung. In dem Statement, das auch auf der neu gestarteten Internetseite farc-ep.info zu finden ist, wirft die neue FARC-EP der kolumbianischen Regierung vor, den Friedensprozess verraten zu haben. Erinnert wird unter anderem an die anhaltende Serie von Morden an früheren Guerilleros, der seit Unterzeichnung des Friedensvertrages rund 150 Menschen zum Opfer gefallen sind.

Quellen: farc-ep.info, junge Welt, Youtube / RedGlobe