Preise für DSL-Anschlüsse auf Kuba halbiert

Wie Kubas Telefonversorger ETECSA bekannt gibt, ist der Internetzugang von zu Hause aus seit dem 1. August auf der Insel deutlich billiger. Nach Ablauf des inkludierten Surfpakets kostet die Stunde für private DSL-Anschlüsse jetzt noch 0,50 konvertible Pesos (ca. 45 Eurocent), statt wie bisher 1 CUC. Darüber hinaus kann die Leitung inzwischen auch drahtlos mit der Nachbarschaft geteilt werden, womit das Internet deutlich erschwinglicher werden dürfte.

Seit im Herbst 2017 mit „Nauta hogar“ das Zeitalter der Internetnutzung in den eigenen vier Wänden auf Kuba eingeläutet wurde, sind inzwischen rund 87.000 neue Anschlüsse gelegt worden, die die Tageszeitung „Granma“ meldet. Noch immer sind viele Gebiete unterversorgt, da vielerorts noch keine Glasfaserleitung verlegt wurden. Um den bisher eher schleppenden Ausbau privater DSL-Anschlüsse zu beschleunigen, dürfen Nutzer des Dienstes seit Ende Juli ihren Anschluss per Kabel oder WiFi mit der Nachbarschaft teilen. Auch private Netzwerke mit Diensten wie Filesharing sind mit dem neuen Gesetz möglich. Hierzu wurde der Import privater WiFi-Router vereinfacht, die eine Reichweite von bis zu 300 Metern haben dürfen.

Damit soll sich der Internetzugang in vielen Gebieten rasch verbessern, da künftig ein Anschluss für eine ganze Nachbarschaft in Frage kommt. Das neue Preismodell soll offenbar weitere Anreize für mehr Hausanschlüsse schaffen, da jetzt das surfen von zu Hause aus erstmals günstiger wird als von einem der 969 WiFi-Hotspots, deren Preis weiterhin 1 CUC pro Stunde beträgt. Ein DSL-Vertrag kostet auf Kuba zwischen 15 (für 1Mbit) und 70 CUC (für 4 Mbit) pro Monat und kommt mit einem Paket von 30 Stunden. Wer nach Ablauf des Pakets weitersurfen wollte zahlte bisher wie am Hotspot auch 1 CUC, jetzt nur noch 50 Centavos.

Kuba plant, bis 2020 jeden zweiten Haushalt mit Internet zu versorgen. Eine wichtige Rolle dabei dürfte auch der Ausbau des mobilen Handynetzes spielen, welches laut Angaben des Betreibers inzwischen von rund 6 Millionen Kubanern regelmäßig genutzt wird. Seit dem Start der Mobildaten auf 3G-Basis nutzen rund 2 Millionen Kubaner das neue Angebot, Tendenz stark steigend.

Bis zum Ende des Jahres soll jede größere Stadt der Insel mit LTE-Netz versorgt sein. Dazu läuft bereits der Testbetrieb in Havanna, Varadero, Matanzas und der östlichen Stadt Bayamo. Rund 80.000 Nutzer haben sich inzwischen für den den Probelauf registriert. Ende des Jahres soll die LTE-Option an den Start gehen, wobei dann auch mit einer weiteren Preisreduzierung für Mobildaten auf 3G-Basis gerechnet werden kann.

Quelle:

Cuba heute