Posen mit Paramilitärs

Screenshot: TwitterVenezuelas Oppositionsführer Juan Guaidó hat sich seine Ausreise nach Kolumbien im Februar offenkundig von Führern der faschistischen Paramilitärs organisieren lassen. Für diese Vermutung, die schon unmittelbar nach seinem Auftauchen in der Grenzstadt Cúcuta geäußert worden war, gibt es nun neue Indizien: Guaidó posierte damals mit zwei Chefs der Bande »Rastrojos«, die inzwischen in kolumbianischen Gefängnissen sitzen. Auf den über Twitter verbreiteten Aufnahmen ist der selbsternannte »Übergangspräsident« Venezuelas Arm in Armmit Alberto Lobo Quintero alias »Brother«, dem Finanzchef der Bande, sowie John Jairo Durán alias »El Menor« zu sehen.

Die Fotos wurden von Wilfredo Cañizares, dem Chef der kolumbianischen Stiftung »Progresar«, über Twitter verbreitet. Er schrieb dazu: »Wir haben es vom ersten Tag an gesagt: Die Einreise des Herrn Juan Guaidó nach Kolumbien am 23. Februar ist von den Rastrojos koordiniert worden.« Zudem lägen seiner Organisation Aussagen von Einwohnern im Grenzort Agua Clara vor, nach denen diese von den Paramilitärs an jenem Tag gezwungen worden seien, ihre Häuser für 24 Stunden nicht zu verlassen.

Auch der Präsident der Verfassunggebenden Versammlung Venezuelas, Diosdado Cabello, zeigte die Aufnahmen am Donnerstag in seiner wöchentlichen Fernsehsendung »Con el Mazo Dando«. Neben den auch von Cañizares verbreiteten Aufnahmen präsentierte Cabello zudem ein weiteres Foto, auf dem Guaidó mit einem jungen, offenbar bewaffneten Mann in uniformähnlicher Kleidung zu sehen ist. Bei ihm soll es sich um einen Kämpfer der Paramilitärs gehandelt haben.

Juan Guaidó mit einem bewaffneten Paramilitär. Screenshot: VTV

Guaidó selbst äußerte sich bislang nicht zu den Aufnahmen. Sein Pressesprecher Alberto Ravell versuchte allerdings, den Fotos jede Bedeutung abzusprechen. Er gehe davon aus, dass sein Chef nicht gewusst habe, mit wem er da posierte. Guaidó lasse sich nicht von jedem »den Personalausweis zeigen«, mit dem er ein Foto mache, so Ravell.

Quellen: VTV, El Diario, NTN 24, Twitter / RedGlobe