Abwehrmaßnahmen gegen Corona: „Staatsregierung ignoriert Gewerkschaften“

Das Corona-Virus wird sich unstrittig auf Wirtschaft und Beschäftigung auswirken. Während die Bayerische Staatsregierung aber dazu bereits in regem Austausch mit Unternehmen und Wirtschaftsverbänden steht, gab es noch keinerlei Kontakte zu den bayerischen Gewerkschaften. „Während in vielen anderen Bundesländern bereits feste Runde Tische aller Akteure stattfinden, hat insbesondere das Wirtschaftsministerium noch kein offenes Ohr für die berechtigten Sorgen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, stellten unisono der bayerische DGB-Vorsitzende Matthias Jena und die Landesbezirksleiterin von ver.di Bayern, Luise Klemens, fest.

Die Bundesagentur für Arbeit und ihr Vorsitzender der Geschäftsführung, Ralf Holtzwart, hätten dagegen die Zeichen der Zeit bereits erkannt und versorgten die Beschäftigten schon jetzt mit Informationen rund um Fragen der Kurzarbeit, so Jena, und suchten dabei auch die Abstimmung mit den Gewerkschaften. „Ein gleich verantwortungsvolles Verhalten erwarten wir uns dazu auch von der Staatsregierung“, erklärte dazu Luise Klemens.

Während von Seiten der Bundeskanzlerin ein Zusammenhalten der gesamten Gesellschaft eingefordert werde, ignoriere die Staatsregierung bislang die Gewerkschaften als kompetenten Gesprächspartner, kritisierte Matthias Jena. „Die Krise werden wir aber dann am besten bewältigen, wenn die Bedürfnisse aller gesellschaftlichen Kräfte gleichermaßen betrachtet und gewichtet werden. Die bayerischen Gewerkschaften sind bereit, ihren Anteil als Vertreterin der bayerischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu leisten“, so Jena.

Quelle:

ver.di Bayern