Innerhalb einer Woche: 1.100 Pflegekräfte mit Coronavirus infiziert

„Wenn die Infektionsrate bei Pflegekräften zunimmt, dann hat der Arbeitsschutz oberste Priorität“, kommentiert Susanne Ferschl, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, die Zahlen des RKI, nach denen sich 1.100 Beschäftigte im Gesundheitswesen allein in der letzten Woche mit Covid-19 infiziert haben.

Ferschl weiter:

„Statt die Pflegekräfte weiter zu überlasten und die Arbeitszeit auszuweiten, ist es höchste Zeit, die Arbeitszeit zu reduzieren. Kürzere Arbeitszeiten retten nachweislich Leben und schützen die Gesundheit der Beschäftigten und der Patienten. Das wurde in Wuhan deutlich, als die Schichten halbiert wurden. Wenn Beschäftigte und Patienten wie in dem jetzigen Ausmaß gefährdet sind, muss der Staat eingreifen.

DIE LINKE fordert in einem ersten Schritt, dass die Arbeitszeit der Beschäftigten in der Intensivpflege schnellstmöglich auf 6-Stunden-Schichten reduziert wird. In einem zweiten Schritt muss dann die Arbeitszeitreduzierung auf 30 Stunden bei vollem Lohnausgleich für alle Beschäftigten in der Pflege spätestens nach der Pandemie gelten.

Dazu braucht es Personal. Fast 400.000 Pflegekräfte haben ihrem Beruf mittlerweile den Rücken gekehrt, aufgrund mieser Arbeitsbedingungen, schlechter Bezahlung und Überlastung – die fehlen jetzt, genauso wie die, die sich in die Teilzeit verabschiedet haben, weil sie es einfach nicht mehr packen. Die gilt es, zurückzugewinnen und neue zu motivieren – dazu müssen die Arbeitsbedingungen stimmen. Das sind im Wesentlichen zwei Dinge: eine faire tarifliche Bezahlung – und kürzere geregelte Arbeitszeiten mit festem Personalschlüssel.“

Quelle:

Fraktion Die Linke im Deutschen Bundestag